Ölpreis fester - Heizölpreise tendieren seitwärts

Eine Prognose der kurzfristigen Preisbewegungen am Ölmarkt gleicht in diesen Tagen einem Lotteriespiel. Bei den Lagerbestandsveränderungen gab es in dieser Woche eine weitgehende Übereinstimmung der Daten von API und DOE (Werte in Klammern entsprechen dem arithmetischen Mittelwert beider Erhebungen). Die Interpretation der Daten passte allerdings zur derzeitigen Unentschlossenheit der Börsianer. Kurz nach Bekanntgabe wurden die Daten bearish (fallende Preise), im weiteren Handelsverlauf dann bullish (steigende Preise) interpretiert.

• Rohöl:leichter Abbau (- 2,1 Mio. Barrel)
• Destillate (Heizöl, Diesel): leichter Aufbau (+ 2,0 Mio. Barrel)
• Benzin: leichter Abbau (- 1,8 Mio. Barrel)

Weiterhin wurde der späte Preisanstieg durch drohende Ölarbeiterstreiks in Nigeria und Zweifel an der Umsetzung der saudi-arabischen Pläne zur Ausstoßerhöhung unterstützt. US-Präsident Bush mutmaßte, dass Saudi Arabien den geplanten Alleingang bei der Förderquotenerhöhung auf Druck der OPEC abbrechen könne. Klarheit sollte es nach dem "Ölgipfel" am Wochenende geben. Mit letztendlich 0,2 Mio. Barrel am Tag (0,3 Mio. der insgesamt angekündigten 0,5 Mio. standen bereits vorher fest) ist die Mengenerhöhung ohnehin ein symbolischer Akt und der Einfluss des gesamten Treffens in Jeddah wird von Experten zunehmend als gering eingeschätzt. Der tägliche weltweite Ölverbrauch liegt bei ca. 87 Mio. Barrel. Gut 10% davon liefert Saudi Arabien.

Die Heizölpreise in Deutschland bewegen sich heute kaum und stagnieren auf dem hohen Niveau der Vortage. Eine Änderung der Gesamtsitution ist nicht in Sicht.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 136,50 $, Gasöl ca. 1251 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. + 0,20 € / 100 l gegenüber gestern.
Euro/US Dollar: ca. 1,555 (nahezu unveränd.)
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Der Ölmarkt zeigt sich weiter launisch. Tägliche Preisschwankungen bis zu 5% machen Preisprognosen nahezu unmöglich. Für den Herbst sind höhere Heizölpreise als heute sehr Wahrscheinlich. Die Nachfrage wird im August und September sprunghaft steigen. Dem gegenüber steht eine Minimalchance auf einen Crash, die sich mit jedem Anzeichen erhöht, dass der Ölpreis zu einer weltweiten Konjunkturkrise führt.
www.heizoel24.ch - 19.06.2008