Spekulation, Dollarschwäche, hohe Nachfrage - Öl über 142 $

Mit Barrelpreisen über 142 $ ist Öl am Montagmorgen so teuer wie nie. Der starke Preisanstieg geht dabei einmal mehr nicht auf neue fundamentale Meldungen, sondern auf die notorische Dollarschwäche zurück. Die US-Notenbank entschied sich auf einer Sitzung am Freitag gegen eine Zinserhöhung und damit gegen eine Stützung des Dollar. Konjunkturförderung geht in den USA weiter vor Inflationsbekämpfung. Zusätzlich angeheizt wird die Marktstimmung durch Verknappungsängste und abenteuerliche Preisprognosen. Die Einschätzung der OPEC, wonach ein Barrel Rohöl (159 Liter) in den nächsten Monaten 150 $ bis 170 $ kosten soll ist dabei noch die harmloseste. Andere Institutionen und Analysten, wie der Chef der russischen Gasprom sprechen von 250 $ je Barrel in 2009. Die Zeiten für Spekulanten und Ölfördergesellschafte sind gewissermaßen paradiesisch. Die tatsächliche physische Nachfrage nach Öl ist ausreichend hoch, um die Börsenpreise der Warenterminkontrakte immer wieder stark zu reden. Der Mechanismus der Börsenhausse bestätigt sich damit jeden Tag selbst und lockt neues Kapital an, das gewinnbringend investiert werden will.

Die Börsenstimmung hat wieder deutlich steigende Tendenz. Der Seitwärtstrend der letzten drei Wochen ist nach oben durchbrochen und auch in Bezug auf die Heizölpreise in Deutschland sind weitere Steigerungen zu erwarten. Besonders im August und September, wenn zusätzlich die Nachfrage auf dem einheimischen Markt steigt, sind Rekordpreise von über 1 € je Liter Heizöl wahrscheinlich. Bei Bedarf sollten Verbraucher noch im Juli tanken und sich zumindest für die halbe Heizperiode bevorraten. Auf fallende Preise spekulieren sollte nur derjenige, der sich des Risikos bewußt ist und noch Ölvorräte bis in den Spätherbst hat.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 142,50 $, Gasöl ca. 1283 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. + 0,20 € / 100 l gegenüber gestern.
Euro/US Dollar: ca. 1,581 (fester)
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Der Ölpreis steigt auch am Montag weiter und hält sich stabil über 142 $ je Barrel. Auch die Heizölnotierungen auf dem deutschen Markt ziehen nach und das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht erreicht. Die höchsten Heizölpreise des Jahres sind erfahrungsgemäß nach den Sommerferien im August und September zu erwarten.
www.heizoel24.ch - 30.06.2008