Argumente für fallenden Ölpreis werden ausgeblendet

01.07.08 • 12:14 Uhr • HeizOel24 News

Ein Ende der Aufwärtsbewegung am Ölmarkt ist nicht in Sicht. Nach leichten Gewinnmitnahmen notiert der Ölpreis heute Morgen knapp 2 $ unter dem erreichten Rekordhoch von 144 $ je Barrel. Charttechnik und Marktstimmung sprechen für einen weiteren Anstieg und der kurzfristige Preistrend zeigt steil nach oben. Die Fortsetzung der Rallye scheint nur eine Frage der Zeit. Die OPEC rechnet in den nächsten Wochen mit Barrelpreisen von 150 $ bis 170 $. Der Chef der russischen Gasprom bezifferte seine Erwartungen für 2009 in einem Zeitungsinterview sogar auf 250 $ je Barrel.

Bei genauer Betrachtung mehren sich allerdings auch Anzeichen, die Hoffnung auf ein Kippen der Marktstimmung machen. Der Konjunkturzyklus in den westlichen Industriestaaten neigt sich dem Ende zu und es gibt erste Zahlen, die eine Änderung des Konsumverhaltens belegen. Der Benzin-, Heizöl-, und Dieselverbrauch in den USA ist im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich rückläufig. Rund 3 % weniger Mineralölprodukte wurden im April nach Angaben des amerikanischen Energieministeriums (EIA) abgesetzt. Auch weltweit soll der Verbrauch zurückgehen. Für dieses und nächstes Jahr rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) mit Sitz in Paris mit 2 - 3 % Nachfragerückgang. Besonders die gnadenlose Subventionierung von Heizöl, Benzin und Diesel in einigen Schwellenländern ist für die Regierungen nicht mehr länger tragbar. Nach der Ankündigung Chinas die Preise für Mineralölprodukte um knapp 20 % anheben zu wollen berichtet die Nachrichtenagentur Reuters heute, dass auch Bangladesch die staatlich gelenkten Preise im Schnitt um 35 % steigen lässt. Flüssiggas soll dort sogar 66 % teuer werden. Auf der Angebotsseite könnte sich die Wiederaufnahme der Ölförderung durch ausländische Gesellschaften im Irak positiv bemerkbar machen. In den kommenden Jahren soll der Ausstoß um 2/3 gesteigert werden. Allerdings besteht derzeit noch keine Einigung über die Bezahlung der Investoren. Eine Bezahlung westlicher Ölkonzerne mit Erdöl lehnt der Irak strikt ab.

Preisaufschläge im hohen zweistelligen Prozentbereich müssen auch die Verbraucher in Deutschland hinnehmen. Eine 3000-Liter-Lieferung Heizöl kostet im bundesdurchschnitt 92,26 € je 100 Liter (Bundesweiter Durchschnittspreis bei Bestellung über www.heizoel24.ch). Das sind 62 % mehr als vor einem Jahr. Auch wer nicht mit Heizöl heizt ist von der Teuerung betroffen. Zum Jahresende sollen Fernwärme und Erdgas empfindlich teuer werden. Die Koppelung der Gaspreise an den Ölpreis und die gestiegenen Kosten treiben die Versorger zu weiteren Preissteigerungen. Bis zu 40 % sind hier avisiert.

Die Frage ob es ich lohnt, mit der Heizölbestellung zu warten sollte jeder selbst anhand der eingangs geschilderten Marktsituation abwägen. Auf jeden Fall gemieden werden sollten die üblichen Stoßzeiten nach den Großen Ferien: Im August und September, wenn zusätzlich die Nachfrage auf dem einheimischen Markt steigt, sind Rekordpreise von über 1 € je Liter Heizöl wahrscheinlich. Bei Bedarf sollten Verbraucher noch im Juli tanken und sich zumindest für die halbe Heizperiode bevorraten. Auf fallende Preise spekulieren sollte nur derjenige, der sich des Risikos bewußt ist und noch Ölvorräte bis in den Spätherbst hat.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 142,00 $, Gasöl ca. 1273 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. - 0,70 € / 100 l gegenüber gestern.
Euro/US Dollar: ca. 1,577 (etwas leichter)
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Die Marktlage spricht für steigende Ölpreise in den nächsten Wochen. Trotz vorhandener Argumente ist die Chance auf einen Trendwechsel nach wie vor sehr gering. Die höchsten Heizölpreise des Jahres sind erfahrungsgemäß nach den Sommerferien im August und September zu erwarten. Heizölkunden sollten ihre Kaufaktivitäten möglichst noch im Juli abschließen oder auf den Spätherbst verlegen.
www.heizoel24.ch - 01.07.2008
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