Ölmarkt nach Preisrallye wieder weicher

Nach anfänglichen Verlusten endete der gestrige Handelstag an den Ölbörsen in New York und London mit einer Preisrallye. Die Barrelpreise für Nordseeöl schossen im Handelsverlauf um 16 % nach oben. Zwischen dem Tagestief bei 58,38 $ und dem Tageshoch bei 67,76 $ lagen fast 10 $. Auch beim für den Heizölpreis maßgebliche Börsenpreis für Gasöl lag die Spanne zwischen Hoch und Tief bei mehr als 10 %. Abgemildert wurde die Bewegung allerdings wie so oft durch das Euro/Dollar-Verhältnis (i.d.R schwanken Ölpreis und Dollarkurs parallel). Auch gestern verlor der Dollar gleichzeitig zum Ölpreisanstieg ca. 4 % an Wert gegenüber dem Euro.

Die Gründe für den Ölpreisanstieg wurden vorrangig in der Bekanntgabe von erfolgten Ausstoßkürzungen wichtiger OPEC-Mitglieder und im schwachen Dollar gesehen. Besonders die Drosselung Saudi Arabiens um 900.000 Barrel pro Tag hatte Gewicht. Zudem wurde für die nächste OPEC-Sitzung am 17. Dezember der Beschluss weiterer Fördermengenkürzungen in Aussicht gestellt. Der sich abzeichnende Wahlsieg Barack Obamas, der am Nachmittag auch die Aktienbörsen beflügelte, wurde eher als kurzfristiger Effekt beurteilt. Trotz der positiven Signalwirkung für einen Aufbruch in Amerika bleiben die Konjunktursorgen bestehen. Deutlich wird dies bereits heute Vormittag: Ölpreis und DAX starten im Minus.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 63,50 $, Gasöl ca. 657 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. + 2,00 € / 100 l gegenüber gestern.
Euro/US Dollar: ca. 1,296 (deutlich fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis seitwärts
4-Wochen-Prognose Heizöl: Preisauftrieb durch knappe Warenbestände
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Die Lage am Ölmarkt entwickelt sich uneinheitlicher als zuletzt. Förderkürzungen der OPEC und bessere Stimmung am Aktienmarkt haben den steilen Ölpreisverfall gestoppt und es ist wahrscheinlich, dass die Konsolidierung in den nächsten Wochen in eine Seitwärtsbewegung mit starken Kursschwankungen mündet. Die Heizölpreise im Inland haben durch extrem hohe Nachfrage kaum Luft nach unten. Erst im Dezember werden die letzten Bestellungen der großen Kaufwelle aus dem Herbst abgearbeitet sein.
www.heizoel24.ch - 05.11.2008