Öl- und Währungsmarkt in Bewegung - Fed sorgt für Kurssprünge

19.03.09 • 10:58 Uhr • HeizOel24 News

Der gestrige Tag hatte so ziemlich alles zu bieten, was das Ölgeschäft spannend und mit unter unberechenbar macht. Widersprüchliche Konjunkturerwartungen, Ölbestandsdaten und eine Entscheidung der US-Notenbank Fed wirbelten das Preisgefüge ordentlich durcheinander. Nach festen Ölnotierungen im Tagesverlauf brachen die Kurse an den Ölbörsen in New York und London nach Bekanntgabe der neuesten Bestandszahlen aus den USA am Nachmittag (MEZ) zunächst ein.

Im Einzelnen wurden von den beiden US-Instituten American Petroleum Institute (API) und Department of Energy (DOE) folgende Daten gemeldet (arithmetischer Mittelwert der beiden Erhebungen):

  • Rohöl: hoher Aufbau (+ 3,3 Mio Barrel)
  • Destillate (Heizöl, Diesel): geringer Aufbau (+ 0,2 Mio Barrel)
  • Benzin: leichter Aufbau (+ 1,8 Mio Barrel)
Besonders der Aufbau bei den Benzinbeständen überzeugte den Markt von einer guten Versorgung mit Mineralölprodukten, nachdem am Morgen noch Sorgen einer drohenden Benzinknappheit zur US-Fahrsaison während der Sommerferien das Handelsgeschehen prägten.

Bereits am Abend drehte der Ölpreis im Ergebnis des Beschlusses der US-Notenbank Fed erneut ins Plus. Neben einer möglichen Stärkung der Binnenkonjunktur (= höhere Ölnachfrage) sorgte die Ankündigung der Fed langfristige Staatsanleihen im Wert von bis zu 300 Mrd. Dollar und hypothekenbesicherte Wertpapiere im Umfang von 750 Mrd. Dollar aufzukaufen zu wollen, für eine massive Abwertung des Dollars. Die US-Währung verlor zwischenzeitlich fast 5 % an Wert gegenüber dem Euro. Nahezu automatisch wurde die Währungsabwertung vom Markt mit einem steigenden Ölpreis kompensiert. Der Dollar-Preis für Gasöl erhöhte sich um gut 3 %. In Euro gerechnet bleibt allerdings durch die Wechselkursschwankung ein kleines Minus beim Ölpreis. Von diesem Minus können heute auch deutsche Verbraucher profitieren: der Heizölpreis fällt um bis zu 0,50 € pro 100 Liter.

Für die kommenden Tage ist jedoch erhöhte Vorsicht geboten, um nicht einen guten Kaufkurs für Heizöl zu verpassen. Steigt der Rohölpreis über die psychologisch wichtige Marke von 50 $ je Barrel, ist mit weiterem Preisauftrieb zu rechnen und die Tiefpreisphase beim Heizöl könnte ein rasches Ende nehmen.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 48,50 $, Gasöl ca. 415 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. - 0,50 € / 100 l gegenüber gestern.
Euro/US Dollar: ca. 1,348 (deutlich fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis mit uneinheitlicher Tendenz. Starke Schwankungen im Bereich von 45 $ je Barrel erwartet
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreis steigt leicht. Mittelfristig ist das Aufwärtspotential höher als die Chance auf weitere Rückschläge
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Neben einer Beobachtung des Ölpreises sollten Heizölkunden immer auch das Euro/Dollar-Verhältnis im Auge behalten. Der Wechselkurs hat große Auswirkungen auf die Heizölprise im Inland.
www.heizoel24.ch - 19.03.2009
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