Ölpreis dreht nach Bestandsdaten - Heizöl teurer

So beständig, wie sonst die Trends sind in diesen Tagen die permanenten Richtungswechsel beim Ölpreis. Gestern folgte auf ein deutliches Unterschreiten der 50-Dollar-Marke beim Ölpreis ein steiler Anstieg im Tagesverlauf. Ein Barrel Nordseeöl notiert mit 52,70 $ nun wieder deutlich über der psychologisch wichtigen Marke, die der kurzfristigen Abwärtsbewegung mehr Dynamik hätte verleihen können. Auslöser für den gestrigen Stimmungsumschwung am Markt waren die neuesten Bestandszahlen aus den USA, die überraschend schwach ausfielen. Besonders die im Zweifelsfall wichtigere Erhebung des staatlichen Instituts DOE berichteten von einem deutlichen Rückgang der Mitteldestillatsbestände (Heizöl/Diesel) und zogen den Markt damit nach oben.

Im arithmetischen Mittelwert der beiden Erhebungen wurden von den beiden US-Instituten American Petroleum Institute (API) und Department of Energy (DOE) folgende Daten gemeldet:

• Rohöl: hoher Aufbau (+ 4,2 Mio Barrel)
• Destillate (Heizöl, Diesel): mäßiger Abbau (- 2,8 Mio Barrel)
• Benzin: leichter Aufbau (+ 1,8 Mio Barrel)

Der vergleichsweise hohe Zuwachs an Rohöl beruht nahezu ausschließlich auf den Erhebungen es API und ist daher wenig aussagekräftig.

Für Verbraucher in Deutschland wird Heizöl vor dem langen Osterwochenende teurer. Pro 100 Liter ist mit einem Preisaufschlag von ca. 1,10 € zu rechnen. Anders als an vielen Tankstellen, wo die Benzin- und Dieselpreise vor den Feiertagen um bis zu 10 Cent je Liter gestiegen sind, ist der Preisaufschwung beim Heizöl ausschließlich durch die weltweiten Börsenpreise getrieben. Die regionale Nachfrage ist vor den Feiertagen eher schwach. Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit rechnen wir auch in den nächsten Wochen mit Druck auf die Handelsmargen der Heizölhändler und sinkenden Lieferfristen. Heizöllieferungen sollten dann erstmals seit 8 Monaten wieder in der gewohnten Zeit von 3 bis 10 Werktagen zu bekommen sein. Damit die Preise noch einmal kräftig ins rutschen kommen, bedarf es allerdings einiger Schützenhilfe von der Börse. Die saisonbedingt sinkenden Margen des Heizölhandels machen sich im Endverbraucherpreis kaum bemerkbar.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 52,70 $, Gasöl ca. 460 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. + 1,10 € / 100 l gegenüber gestern.
Euro/US Dollar: ca. 1,328 (fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Seitwärtsbewegung im Bereich von 50 $ je Barrel
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreis folgt Rohöl. Literpreise unter 50 Cent ab 3000 Liter Abnahme
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Das Ende der Heizperiode wird in den nächsten Wochen für kurze Lieferfristen und sinkende Handelsmargen im Heizölhandel sorgen. Wirklich günstiger wird Heizöl allerdings nur werden, wenn auch die Börse mitspielt. Ganzjährig günstig kaufen Sie im Internet.
www.heizoel24.ch - 09.04.2009