Benzin, Heizöl, Diesel - Was der Ölpreis entscheidet und was nicht!

Die Ölpreise können nach schwachem Start im Verlauf des Dienstagvormittags zulegen. Die Heizölpreise dürften zum Mittag entsprechend nachzeihen und leicht nach oben tendieren. Die schwache Grundtendenz des Marktes bleibt unterdessen erhalten.

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich im Bereich ihres Jahrestiefs eingenistet und tendieren in den letzten drei Wochen nur noch zögerlich abwärts. Für größere Abschläge fehlt der Impuls vom Weltmarkt. Hinzu kommt, dass ein Teil der jüngsten Ölpreisverluste bedingt durch Wechselkursverschiebungen nicht mehr auf nationalen angekommen ist. Sowohl Euro als auch Franken haben leicht auf den US-Dollar verloren. Ganz aktuell könne Sie allerdings wieder zulegen. EZB-Präsident Draghi stellte in einer Rede eine weniger expansive Geldpolitik in Aussicht. Was der Euro -Anstieg wert ist, wird sich allerdings erst heute Nachmittag herausstellen, wenn US-Notenbankchefin Yellen das Wort ergreift.

Eine häufige Verbraucherempfindung in Bezug auf den Heizölpreis ist, dass Ölpreisverluste an der Börse offenbar nur verzögert und unzureichend im Inland ankommen. Diese Gefühl ist sogar richtig! Denn neben der eingangs geschilderten Währungsproblematik gibt es einen zweiten – noch gewichtigeren – Faktor: Steuern und Abgaben! Was mancher Kunde gern den Mineralölkonzernen in die Schuhe schieben möchten, basiert also auf staatlichen Restriktionen, die im Heizölpreis stecken. In Summe ergeben Mineralöl- und Mehrwertsteuer in Deutschland aktuell ca. 14 Cent, in Österreich ca. 22 Cent und in der Schweiz (inkl. 22 Rappen CO2-Abgabe) sogar ca. 30 Rappen je Liter Heizöl. Der Anteil aus Mineralölsteuer und Umweltabgaben ist fix, die zu entrichtende Mehrwertsteuer erhöht sich sogar, wenn das Öl teurer wird, da es sich um eine prozentuale Steuer auf den Warenwert handelt. Noch stärker macht sich der steuerliche Sockelbetrag bei den Benzin- und Dieselpreisen an der Tankstelle bemerkbar. Hier kommt maximal die Hälfte des Endverbraucherpreises aus dem Ölpreis und kann mit den Börsenkursen schwanken. Die positive Seite daran: Wenn sich der Ölpreis verdoppelt, tun es Heizöl-, Benzin- und Dieselpreis noch lange nicht. - ok

 

HeizOel24-Tipp: Heizöl als Brennstoff wird wesentlich niedriger besteuert als Diesel und Benzin als Kraftstoff. Heizöl ist aus zollrechtlichen Gründen rot eingefärbt und darf nur in ortsfesten Anlagen genutzt werden. Die Verwendung in Diesel-PKW und LKW ist verboten. HeizOel24 27.06.2017