Heizöl: Preisschock am Rhein

19.10.18 • 09:38 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise an den internationalen Rohstoffbörsen zeigen sich zum Wochenschluss mit geringen Aufschlägen ohne wesentliche Veränderung. Entscheidender für die Heizölpreise im Inland sind aktuell ohnehin weniger die rechnerischen Vorgaben vom Weltmarkt als die logistische Situation im Inland. Aufgrund des Niedrigwassers sind sprunghaft steigende Heizölpreise entlang des Rheins zu beobachten.

Der globale Ölmarkt signalisiert weiterhin Abwärtspotential und die Rohölnotierungen können sich unterhalb der gestern gerissenen Marken von 80 Dollar je Barrel Brent bzw. 70 Dollar je Barrel WTI halten. Steigende Lagerbestände in den USA und die Sorgen vor einer Abkühlung der Weltkonjunktur haben die Verknappungsängste durch die Iran-Sanktionen in der Wahrnehmung der Börsianer abgelöst. Diesbezüglich bestehen recht gute Chancen, dass der globale Ölmarkt die Preisspitze des Jahres 2018 Anfang Oktober hinter sich gelassen hat. Am nationalen Heizölmarkt steht sie dagegen vermutlich noch bevor.

Die Wasserpegel am Rhein sind auf ein historischen Rekordminus gefallen und katapultieren die Heizölpreise in die Höhe. Karlsruhe meldet zwischenzeitlich die höchsten Großhandelspreise für Heizöl in ganz Deutschland. Im Schlepptau folgt Stuttgart mit geringem Abstand. Köln zieht ebenfalls nach. München und Frankfurt sind als Spitzenreiter abgelöst. Vergleichsweise günstig ist Heizöl aktuell nur noch im Dreieck Hamburg, Bremen und Hannover.

Da der Raffineriestandort Karlsruhe zugleich Hauptausweichstelle für viele bayerische Heizölhändler war, die durch den Raffineriebrand in Vohburg vom 1. September ihre Logistikströme umstellen mussten, kommt das extreme Niedrigwasser ausgerechnet in diesem Herbst besonders ungelegen. Das fragile Gleichgewicht aus Rohölanlieferung und Produktabfuhr ist empfindlich gestört.

Ein Frachtschiff transportiert im Normalfall 3.000 Tonnen Heizöl und damit so viel wie 120 Tanklastwagen oder 40 Eisenbahnkesselwagen. Bereits seit Wochen konnten die Frachtkähne häufig nur halb beladen werden. Nun droht der völlige Ausfall und die Frachtraten schießen in die Höhe. Kalkulatorisch kostet der Transport einer Tonne Heizöl bis Duisburg aktuell ca. 30 Euro. Bis Köln sind es aktuell bereits 40, nach Karlsruhe 90 und bis hinauf nach Basel 150 Euro. Parallel zu den Heizölpreisen verteuern sich auch Benzin und Diesel an der Tankstelle. Hier werden aus Baden-Württemberg ebenfalls hohe Preise gemeldet. Aber auch Leipzig und Dresden zeigen sich hochpreisig, denn sie liegen im Einzugsgebiet der Raffinerie in Leuna, die derzeit sowohl für ausgefallene Produktionskapazitäten in Vohburg als auch in Schwedt als Ausweichstandort dient. Eine Entspannung der Preissituation in Deutschland ist zunächst nicht in Sicht. - ok

HeizOel24-Tipp: Verbraucher, die dringend Heizöl benötigen, aber der aktuelle Hochpreisphase entgehen wollen, können sich damit behelfen, zunächst nur eine kleinere Menge zu bestellen. Ein günstiger Staffelpreis ergibt sich i.d.R. bereits ab 1.500 Liter. Unter 1.000 Liter wird es meist unwirtschaftlich. Ein weiterer Trick, die Menge zu erhöhen und den Literpreis zu drücken besteht in einer Sammelbestellung mit den Nachbarn. HeizOel24 - 19.10.2018

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