Ölpreis im freien Fall - Heizöl zieht zögerlich nach

14.11.18 • 12:35 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreis an den internationalen Börsen brachen gestern förmlich ein und auch die Heizölpreise im Inland geben erstmals seit Wochen spürbar nach. Bis zu einem „normalen“ Preisniveau ist der Weg insbesondere in Süddeutschland freilich noch weit, aber die aktuelle Kursbewegung kann als Schritt in die Richtige Richtung gewertet werden. Der deutschlandweite Durchschnittspreis für Heizöl liegt heute bei rund 81 Cent je Liter. Kunden in Österreich müssen mit ca. 89 Cent rechnen und Verbraucher in der Schweiz mit 1,06 Franken je Liter.

Entsprechend der aktuellen Börsenvorgaben wäre das rechnerische Heizölpreisniveau in Deutschland heute je nach Region zwischen 70 und 75 Cent je Liter zu verorten. Ein Wert, der in der Praxis derzeit nur in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und in Teilen von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern erreicht wird. Je weiter Südlich das Heizöl benötigt wird, desto teurer ist es. Speziell Bayern und Baden-Württemberg melden noch immer Preise von bis zu 90 Cent je Liter Heizöl. Die rechnerische Differenz von rund 15 Cent je Liter geht für Logistikkosten drauf, die infolge des Raffinerieausfalls in Vohburg (rund 1/3 der bayerischen Produktion) und des Niedrigwassers an Rhein, Main und Donau ein historisches Ausmaß erreicht haben. Auch wenn der Zenit hoffentlich überschritten ist, kann es noch Monate dauern, bis sich das Preisgefüge vollständig normalisiert. An ausgiebige Niederschläge oder gar Schneeschmelze in den Alpen ist bis auf Weiteres nicht zu denken und Bezüglich einer Wiederinbetriebnahme der brandzerstörten Produktionsanlagen in Vohburg deuten Flüsterschätzungen auf März 2019. Selbigen Zeithorizont sollten Heizölkunden auch für einen größeren Vorratskauf haben. Wer kurzfristig Heizöl braucht, weil der Winter in den Startlöchern steht, sollte entsprechend der Preisaussichten eher nur halbvoll tanken.

Die Ölpreisentwicklung am Weltmarkt zeigt weiter steil bergab. Die Ausschläge am Devisenmarkt sind in letzter Zeit gering, sodass die dollarbasierten Ölpreisverluste eins zu eins auf die rechnerischen Inlandspreise übertragbar sind. Die Rohölpreise sind seit Anfang Oktober um rund 20 Dollar eingebrochen. Fast ein Viertel des gesamten Kursverlusts stammt allein aus dem gestrigen Handelstag. Das europäische Nordseeöl findet sich nach dem heftigen Kursrutsch heute bei 65 Dollar je Barrel wieder. US-Rohöl (WTI) kostet nur noch 55 Dollar und damit so wenig, wie zuletzt im November 2017. Brent markiert den tiefsten Stand seit März. Auslöser für den Kurseinbruch am Ölmarkt ist ein komplettes Drehen der Marktstimmung. Nach einer latenten Unterversorgung des globalen Marktes geht nun die Angst vor einer Überversorgung um, die in der laufenden Woche durch alle drei relevanten Monatsreports bestätigt wurde. OPEC; EIA und IEA sehen viel Öl aus Reihen der OPEC aber auch aus den USA auf den Markt strömen. Das Nachfragewachstum wird eher schwächer eingeschätzt als zuletzt. - ok

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