Börsen greifen nach dem Strohhalm - Ölpreis springt an

14.08.19 • 11:21 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Befeuert von einer plötzlichen Erholungsrally an den Börsen machen die Heizölpreise am Mittwoch einen Sprung nach oben. Kunden müssen mit durchschnittlich 1,5 Cent bzw. Rappen je Liter mehr rechnen als am Dienstag. Binnen Wochenfrist sind die Heizölpreise um rund drei Cent bzw. Rappen gestiegen und haben sich vorerst vom Tief entfernt. Dass der Anstieg von Dauer ist, muss dennoch angezweifelt werden. Viele Fakten sprechen aktuell dagegen.

US-Präsident Trump diktiert weiterhin mit jeder einzelnen Äußerung zum Handelsstreit die Richtung an den Börsen. Gestern sorgte die angekündigte Verschiebung der für September geplanten Strafzölle auf chinesische Waren (u.a. Computer und Spielkonsolen) auf Mitte Dezember für ein Kursfeuerwerk. Die Aktienindizes von DAX bis Dow Jones schossen binnen Minuten um zwei Prozent in die Höhe und drehten vom Minus ins Plus. Der Goldpreis sackte im selben Umfang ab und die Ölpreise sprangen unvermittelt fast fünf Prozent nach oben. Obgleich dem Vorstoß die profane Intention unterstellt werden kann, mit Blick auf die amerikanische Konjunktur das Weihnachtsgeschäft mit Unterhaltungselektronik nicht zu ruinieren zu wollen, wurde er von den Börsen gefeiert. In Zeiten schwacher Wachstumsprognosen und mieser Unternehmenszahlen scheint es wie der Griff nach dem Strohhalm. Um im Sprachbild zu bleiben ist dieser aber nicht mehr aus Plastik, sondern getreu dem Zeitgeist bereits aus Pappe und knickt sogleich wieder ein. Bereits zur Handelseröffnung am Mittwoch geben die Kurse wieder nach und können das Niveau vom Dienstagabend nicht halten.

Neuer Gegenwind kommt vom Statistischen Bundesamt. Das Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal um 0,1% gegenüber dem Vorquartal gefallen und die Aussichten für das dritte Quartal sind noch schlechter. Kurzum: Deutschland und vielen anderen Industriestaaten droht die Rezession. Mit Blick auf die propagierten Anstrengungen zur Energiewende ein besonders fieser Zeitpunkt. Während die Politik mit der Brechstange versucht, die Wirtschaft auf Klimaneutralität zu trimmen, haben die Zentralbanken ihr Pulver bereits verschossen. Klassische notenbankpolitische Gegenmaßnahmen wie Zinssenkungen sind bei einem Niveau von Null kaum mehr möglich. Gleichzeitig sollen private Haushalte und Industrie den Multimilliarden-Aufwand zum Sprung in die Elektromobilität stemmen. Zweifelsohne kommt die aktuelle Wachstumsschwäche aus dem Export und steigender Konsum ist hervorragend geeignet, die Konjunktur zu beleben. Damit dies passiert, muss er aber stattfinden. Entpuppt sich die schöne neue E-Mobilität auch im kommenden Jahr als Ladenhüter, ist das Problem perfekt.

Zurück zum Heizölmarkt: Hier herrscht weiter Hochkonjunktur! Immer mehr Haushalte machen den Sack zu, beenden den Preispoker und füllen den Tank für den kommenden Winter. Neben den attraktiven Einkaufskonditionen gibt nun auch das Wetter einen Impuls. Die ersten kühlen Nächste lassen erahnen, dass der Sommer irgendwann zu Ende geht. Neue Hitze ist bis Ende August nicht in Sicht und die Sonne steht bereits deutlich tiefer. - ok

HeizOel24-Tipp: Heizölpreise schwanken täglich in Abhängigkeit zur Börse und eine Vielzahl von Händlern berechnet daraus ihre Angebote. Beobachten Sie die Entwicklung und machen Sie den Preisvergleich bei HeizOel24. - 14.08.2019

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Trotz einer Entspannung zwischen Israel und dem Iran sorgen die neusten Truppenbewegungen Israels im Gazastreifen für Aufwärtsdruck am Ölmarkt. Auch die erneuten ukrainischen Drohnenangriffe auf das russische Energienetz sowie die Waldbrände in Kanada wirken Ölpreis steigernd. Ob Venezuela mit dem Fokus auf Zahlung von Ölkäufen per Kryptowährung die wieder eingeführten US-Sanktionen umgehen kann, bleibt Weiterlesen

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