Ölpreis und Lieferfristen - unruhige Zeiten am Heizölmarkt

17.09.19 • 12:59 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Lagen an den internationalen Ölbörsen beruhigt sich nach den Anschlägen auf die saudischen Ölanlagen vom Wochenende nur zögerlich. Rohöl, Gasöl und auch Heizöl markieren die höchsten Stände seit Ende Mai. Heizöl in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird auf Tagespreisbasis weitere zwei Cent je Liter teurer. Gegenüber Freitag letzter Woche sind es durchschnittlich sieben Cent bzw. Rappen je Liter. Wann und wie schnell sich die Preisspitze abbaut, ist erst abschätzbar, wenn sich die Marktlage beruhigt.

Die Lage am Weltmarkt ist von gegenläufigen Strömungen und viel Unsicherheit geprägt. Die bis Ende letzter Woche vorherrschende sehr entspannte Phase an den Ölbörsen wurde abrupt unterbrochen. Während es bis Freitag vorrangig darum ging, ein Überangebot im kommenden Jahr zu vermeiden, dass die Ölpreise abstürzen lässt, geht es nun in die andere Richtung. Die Ölpreise bewegen sich in Richtung Jahreshoch! Zu bemerken ist allerdings ebenso, dass es nicht erreicht ist. Im April und Mai war Rohöl deutlich, um bis zu zehn Prozent teurer als derzeit. Grund war vor allem der Atomstreit mit dem Iran. Aktuell sind die USA offenbar äußerst bemüht, eine weitere Eskalation am Persischen Golf zu vermeiden. Zwar wurden Vermutungen geäußert, dass der Drohnenangriff nicht wie von den Huthi-Rebellen reklamiert aus dem Jemen, sondern möglicherweise direkt aus dem Iran gestartet worden ist, Meldungen über mögliche Reaktionen sind jedoch Fehlanzeige. Haupttreiber für den Ölpreis ist daher kurzfristig nicht die Kriegsgefahr, sondern das unklare Schadensbild in Abqaiq. Die riesige Ölanlage ist nicht nur Raffinerie, sondern dient auch der Aufbereitung von Rohöl für den Export. Bis zu fünf Prozent der Weltproduktion müssen kurzfristig durch alternative Lieferwege ersetzt werden. Zumindest Teile der Anlage sind offenbar irreparabel zerstört und müssen komplett neu errichtet werden. Aufgrund der Komplexität und Verfügbarkeit der Teile kann dies Monate dauern.

Auf dem heimischen Heizölmarkt ist der Preisanstieg zwar heftig, bis dato allerdings alles andere als dramatisch. Speziell im Mai waren die Heizölpreise sogar höher als aktuell und bei günstigem Verlauf könnte Heizöl bereits in ein bis zwei Wochen wieder deutlich billiger sein. Dennoch herrscht Verunsicherung am Markt und Erinnerungen an den Herbst 2018 werden wach. Die Gründe waren mit dem Ausfall der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg und dem Niedrigwasser auf Rhein, Main und Donau zwar andere, der Effekt aber der gleiche. Ab Mitte September kam es zu sprunghaften Preisanstiegen, die sich erst im November entluden. Bis Anfang Januar fielen die Heizölpreise drastisch um bis zu 30 Cent/Rappen.

Die aktuelle Situation ist geprägt von der unsicheren Ölpreisreisentwicklung am Weltmarkt und den bereits seit Wochen prallvollen Aufträgen der Mineralölhändler. Speziell in Baden-Württemberg beträgt die Wartezeit für Heizöllieferungen bereits jetzt mehrere Wochen. Auch in Bayern spitzt sich die Lage zu. Verschärft werden könnte die Lage in Deutschland zusätzlich durch den Klimagipfel der Bundesregierung. Wird bereits zum Jahreswechsel eine CO2-Bepreisung beschlossen, wird dies einen zusätzlichen Run auf Heizöllieferungen bis Ende Dezember auslösen und den Heizölmarkt speziell in Süddeutschland überhitzen. Dem Verbraucher bliebe nur die Wahl zwischen Strafsteuer und Expresszuschlag für eine Lieferung im alten Jahr. - ok

HeizOel24-Tipp: Die Heizölnachfrage ist anhaltend hoch! Bitte beachten sie neben den Angebotspreisen unbedingt auch die unterschiedlichen Lieferfristen der einzelnen Händler. HeizOel24 - 17.09.2019

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