Börsenturbulenzen und teures Erdgas - Heizölpreis noch relativ günsitg

21.09.21 • 11:46 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise halten sich stabil und auch der Aktienmarkt kann sich am Dienstagvormittag von den gestrigen Börsenturbulenzen erholen. Der Preis für ein Barrel Rohöl (Brent) klettert mit einem Tagesplus von einen Dollar auf 75 Dollar je Barrel. Die Inlandsnotierungen für Heizöl reagieren mit einem Tagesplus von moderaten 0,3 Cent bzw. rappen je Liter auf den gestrigen Kursrutsch bzw. die heutige Erholung und verbleiben in unmittelbarer Nähe des erreichten Jahreshochs. Die Nachfrage zieht jahreszeitlich bedingt stark an.

In einer turbulenten Woche können sich die Aktienbörsen sich am Dienstagvormittag zunächst vom gestrigen Evergrande-Schock erholen. Auch die Ölnotierungen legen zu. Der chinesische Immobilienriese ist in finanzielle Schieflage geraten und ist bereits seit der Vorwoche in den Schlagzeilen. Marktteilnehmer fühlen sich an die Bankenkrisen im Jahr 2008 erinnert und fürchten im Falle einer Insolvenz einen chinesischen Lehman-Moment als möglichen Auslöser einer neuen Finanzkrise.

Auch national mangelt es nicht an Nachrichten. Während der Wahlkampf in Deutschland in die ganz heiße Phase geht und keine einfache Regierungsbildung absehbar ist, werden Verbraucher durch Pressemeldungen zu Ökostromengpässen und galoppierenden Gaspreisen aufgeschreckt. Genau die beiden Energieträger, die es in der Klimadebatte richten sollen, bekommen ein Verfügbarkeitsproblem. Durch eine windarmen Wetterlage steht weniger Windenergie zur Verfügung und es muss verstärkt auf Kohleverstromung zurückgegriffen werden. Beim Erdgas sorgen leere Speicher dafür, dass die Großhandelspreise verdreifacht haben und aktuell auf einem historischen Hoch liegen. Marktbeobachter machen wenig Hoffnung auf eine schnelle Trendumkehr. Verbraucher mit Gasheizung sollten in diese Herbst eine besonders genauen Blick auf ihren Tarif werfen.

Auf dem heimischen Heizölmarkt sind gestiegenen Preise ebenfalls ein Thema, Auch hier macht das Niveau keine Anstalten, sich nach unten zu entwickeln. Erst auf Sicht von ein bis zwei Monaten sieht es besser aus. Wer aktuell Heizöl bestellen muss, den erwarten Kosten von 77 Cent je Liter in Österreich und 88 Rappen in der Schweiz. In Deutschland ist Heizöl mit 73,50 Cent je Liter im landesweiten Durchschnitt knapp am billigsten. Die Heizölpreis sind jedoch noch sehr weit entfernt von etwaigen Rekordpreisen. Bei zumeist deutlich geringeren Steuersätzen wurden im Sommer 2008 Inlandsnotierungen von ca. einen Euro und 1,50 Franken je Liter Heizöl erreicht.

Der heimische Heizölmarkt nimmt nach einem nachfragestarken August und einer eher schwachen ersten Septemberhälfte Fahrt auf. Ausgehend vom letzten Preistief Ende August hat sich Heizöl um ca. zehn Prozent verteuert. Die Hoffnungen, dass es sich um einen vorübergehenden Anstieg handelt, haben sich kurzfristig zerschlagen. Da es mit großen Schritten auf die Heizperiode zugeht können Kunden mit der Brennstoffbeschaffung nicht mehr länger warten. In diesem Zusammenhang sind Ratenkaufangebote mit monatlicher Zahlung der Heizöllieferung gefragt, Ein zweiter Trend, der bereits seit Anfang 2021 zu beobachten ist, ist die verstärkte Nachfrage nach klimaneutralen Heizölnageboten. Hier wird der eigenen Bedarf mittels Zertifikaten CO2-Kompensiert. Die Kosten für die Investition in ausgesuchte Klimaschutzprojekte fallen durch die gezielte Investition in Schwellenländern gering aus. Zumeist reicht ca. ein Cent bzw. Rappen pro Liter Heizöl, um die entstehenden Emissionen andernorts durch z.B. Wind-, Wasserkraft oder Aufforstungsprojekte zu kompensieren.

Wer noch über ausreichende Restbestände im Tank verfügt, um gelassen in die Heizperiode zu starten, kann auf eine Beruhigung des Marktgefüges mit leicht sinkenden Heizölpreisen im November spekulieren. Hier ist die Hurrikansaison in den USA vorüber, die im Spätsommer und Früherbst häufig für Preisanstiege sorgt und die in Aussicht gestellte schrittweise Erhöhung der OPEC-Förderquoten dürfte das Weltmarktangebot zusätzlich erhöhen. Auch die Bevorratungswelle auf dem Inlandsmarkt, die zwischen Mitte August und Oktober regelmäßig ihren Höhepunkt erreich, ist dann abgeschlossen. Insgesamt ergeben sich im Spätherbst also noch einmal günstige Preisfaktoren für Verbraucher, ehe es im Dezember erneut hektisch wird. Knappe Liefertermine vor den Weihnachtsfeiertagen und nicht zu vergessen die nächste Runde der CO2-Bepreisung in Deutschland zum 1.1.2022 lassen das Heizölpreisniveau zumindest aus inländischer Sicht voraussichtlich wieder steigen. - ok

HeizOel24-Tipp: Wer seine Ölheizung modernisieren will, sollte über Hybridlösungen mit Solarenergie nachdenken, oder auf Holzpellets setzten, die man bis auf weiters als Geheimtipp für günstige Brennstoffkosten bezeichnen kann. Auch diese werden aktuell gerade teurer, das allerdings auf einem äußerst günstigen Ausgangsniveau. HeizOel24. 21.09.2021

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