Libyens Konflikt bewegt die Ölpreise

20.01.20 • 13:00 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Die gestrige Abschaltung einer wichtigen Pipeline, die Libyens größtes Ölfeld und ein weiteres im Südwesten des Landes miteinander verbindet, gab den Ölpreisen ordentlich Auftrieb in der sonst bearishen Marktlage. Die Inlandspreise reagieren mit leichten Aufschlägen von durchschnittlich 0,4 Cent bzw. Rappen je Liter Heizöl. 

Am Wochenende fand in Berlin die Friedenskonferenz zum Bürgerkrieg gebeutelten Libyen statt, in der ein Waffenembargo beschlossen wurde. Dieses besteht bereits seit dem Arabischen Frühling im Jahr 2011, wurde aber laut UN von der Türkei, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten übergangen, indem sie schwere Waffen an die Regierung um Fajis al-Sarradsch und an General Chalifa Haftar lieferten. Die Verpflichtung zur Einhaltung des Waffenembargos und das Ende der militärischen Unterstützung sind die Kernziele, die aus dem Gipfel hervorgingen. Zeitgleich haben Anhänger des Generals Chalifa Haftar im Zuge einer Militärblockade die Hamada-Zawiya Pipeline in Libyen abgeschaltet, um den Druck auf Gegenspieler Sarradsch zu erhöhen. Der Konflikt zwischen den rivalisierenden Fraktionen, die um die Führung des Landes buhlen, dauert nun schon mehr als fünf Jahre an.

Es handelt sich um die Verbindung vom größten libyschen Ölfeld Sharara zum Ölfeld El Feel, das am Exporthafen bei Tripolis liegt. Die staatliche Ölgesellschaft National Oil Company (NOC) musste die Produktionsmengen wegen der Schließungen senken. Von den aktuell 1,14 Millionenn Barrel, die am Tag gefördert werden, fallen mit der Schließung 800.000 Barrel weg. Sollte der Export für längere Zeit gestoppt werden, würden sich die Lagertanks innerhalb weniger Tage füllen und die Produktion auf 72.000 Barrel pro Tag sinken, sagte ein Sprecher des NOC. Das könnte verheerende Folgen haben, da die Ölexporte fast die einzige Einnahmequelle in Libyen ist.

Mit dem Einschnitt libyscher Rohöllieferungen und einem Produktionsausfall am Ahdab Ölfeld im Irak aufgrund von Streiks irakischer Sicherheitskräfte weht bullisher Wind auf dem Markt. Die Ölpreise kletterten am Montagmorgen auf den höchsten Stand seit mehr als einer Woche. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent stieg auf 65,66 US-Dollar. Ein Fass der amerikanischen Ölsorte West Texas Intermediate kostete 59,16 US-Dollar.

Die Monatsreports von EIA, OPEC und IEA sehen den Ölmarkt in der ersten Jahreshälfte deutlich überversorgt. Laut OPEC übersteigt die Produktion von Nicht-OPEC-Ländern die globale Öl-Nachfrage um ca. 1,13 Millionen Barrel pro Tag. Das würde bedeuten, dass die OPEC ihre Fördermengendrosselung verlängert, um den Ölpreis stabil zu halten und ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herzuleiten. - jw

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