Heizöl, Gas und Strom teurer - Wo sind die Alternativen beim Heizen?

14.09.21 • 13:25 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise können am Dienstag nochmals zulegen. Rohöl (Brent) klettert auf 74 Dollar je Barrel. Gasöl erreicht ein neues Jahreshoch bei 620 Dollar je Tonne und hievt damit auch die Heizölpreise in der DACH-Region auf ein neues Jahreshoch. Die Inlandsnotierungen sind mit einem geringen Plus von durchschnittlich 0,1 Cent bzw. Rappen je Liter in den Tag gestartet. Die Nachfrage bleibt preisbedingt moderat. Das Dilemma aus hohen Preisen und nahender Heizperiode wächst. Auch Erdgas wird aktuell massiv teurer.

Die Ölnotierungen an den internationalen Börsen zeigen sich, gestützt durch das Nachrichtenumfeld weiterhin fest. An der US-Golfküste sorgt Tropensturm Nicholas, der zwischenzeitlich zum Hurrikan hochgestuft wurde, für die Evakuierung von Bohrplattformen und kurzfristige Angebotseinschränkungen. Global gesehen spielt die mittelfristige Unterversorgung des Marktes eine Rolle. Die Internationale Energieagentur IEA sieht in ihren neuesten Monatsbericht erst für Anfang 2022 wieder mit steigenden Öllagerbeständen in den OECD-Staaten. Mit der voranschreitenden Förderquotenerhöhung der OPEC+ wird der steigenden Ölnachfrage ausgangs der Corona-Pandemie allerding Rechnung getragen. Auch in den USA kommt die Ölproduktion, gemessen an der Zahl der aktiven Bohrlöcher weiter in Schwung, sodass alle drei Institutionen EIA, IEA und OPEC in ihren aktuellen Monatsreports, davon ausgehen, dass die Ölpreise in Richtung 2022 tendenziell nicht weiter steigen.

Auf dem heimischen Heizölmarkt macht das Preisniveau keine Anstalten, sich nach unten zu entwickeln. Im Gegenteil: In Österreich und der Schweiz markieren die Heizölpreise den höchsten Stand seit Anfang 2020. In Deutschland ist Heizöl, bedingt durch die neue CO2-Abgabe, die seit Anfang des Jahres erhoben wird, sogar so teuer, wie zuletzt vor zwei Jahren im September 2019. Nichtsdestotrotz haben Heizölkunden weiterhin den Trumpf im Ärmel, flexibel und eigenständig über Kaufzeitpunkt und georderte Brennstoffmenge zu entscheiden. Viele Haushalte zehren bis in den kommenden Winter von den extrem günstig angelegten Vorräten aus dem Corona Jahr 2020 und häufig eröffnet der globale Ölmarkt im November noch einmal ein kurzes Zeitfenster, um günstiger zu tanken. Auch Januar und Februar bieten häufig gute Kaufgelgenheiten für Heizöl. Antizyklisches Handeln ist hier das Stichwort.

Darüber hinaus sind günstigere Alternativen zum Heizen rar. Während im Wahlkampf besonders von Linken und Grünen dem Autoverkehr der Kampf angesagt, Strom als Allheilmittel und Gas als präferierte Brückentechnologie in der Klimafrage propagiert wird, steigen die Energiepreise auf breiter Front. Die deutschen Strompreise gelten bereits jetzt als die weltweit höchsten und viele Erdgasanbieter erhöhen ihre Preise gerade um ein Drittel und mehr und verweisen auf stark steigende Großhandelspreise. Zum Jahresende winkt dazu die nächste Runde der CO2-Preis-Erhöhung und heizt die Inflationstendenzen weiter an. Während China, Indien und andere große CO2-Emitenten ihren Ausstoß laut Pariser-Klimaschutzabkommen noch bis 2030 erhöhen dürfen, wird der deutsche Alleingang mit einseitigem Fokus auf Strom zum Autofahren, Heizen und in der Industrie, immer teurer. Gleichzeitig ist die maximal mögliche Einsparung von rund zwei Prozent der jährlichen weltweiten CO2-Emissionen, für die Deutschland verantwortlich ist, überschaubar. Technologieoffene Lösungen mit Wasserstoff und regenerativen, synthetischen Brenn- und Kraftstoffen kommen in der Diskussion zu kurz. Sogenannte E-Fuels, für die mittels Elektrolyse aus den Verbrennungsprodukten CO2 und Wasser wieder Kraftstoff machen, werden als zu energieintensiv in der Herstellung kalt gestellt. Der Schlüssel zu einer klimaneutralen Weltwirtschaft kann nur im technologischen Fortschritt liegen – Europa kommt eine Schlüsselrolle zu, damit es zur treibenden Kraft wird. - ok

HeizOel24-Tipp: Wer seine Ölheizung modernisieren will, sollte über Hybridlösungen mit Solarenergie nachdenken, oder auf Holzpellets setzten, die man bis auf weiters als Geheimtipp für günstige Brennstoffkosten bezeichnen kann. Auch diese werden aktuell gerade teurer, das allerdings auf einem äußerst günstigen Ausgangsniveau. HeizOel24. 14.09.2021

Jetzt auf dem Laufenden bleiben
Infoservices
98,35 CHF
Veränderung
+0,40 %
zum Vortag
98,35 CHF
/100l
Prognose
-0,29 %
zu morgen
Ø CH CHF/100l bei 3.000l | 05.11.2025, 10:29
$/Barrel +0,47%
Gasöl 739,75
$/Tonne +0,99%
USD/CHF 0,8101
CHF +0,07%
US-Rohöl 60,70
$/Barrel +0,45%
Börsendaten
Dienstag
14.09.2021
13:25 Uhr
Schluss Vortag
13.09.2021
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude
73,88 $
pro Barrel
73,67 $
pro Barrel
+0,29%
Gasöl
618,00 $
pro Tonne
615,75 $
pro Tonne
+0,37%
Euro/Dollar
1,1807 $
1,1811 $
-0,03%
(konstant)
USD/CHF
0,922 CHF
0,9211 CHF
+0,10%
(konstant)
Heizölpreis
Dienstag
14.09.2021
13:25 Uhr
Schluss Vortag
13.09.2021
Veränderung
zum Vortag
Deutschland
72,03 €
71,72 €
+0,43%
Österreich
75,88 €
75,67 €
+0,27%
Schweiz
87,59 CHF
87,62 CHF
-0,03%
Ø 100l Preis bei 3.000l
4-Wochen Prognose
Rohöl konstant
Heizöl konstant
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24 Logo
Marktbarometer

Tagesaktuelle Auswertung des Handelsgeschehens auf HeizOel24 im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 12 Monate.
Heizölpreise uneinheitlich – Ölmarkt verliert Schwung
04.11.25 • 12:13 Uhr • Janin Wordel
Nach dem Wochenauftakt mit Gewinnen zeigen sich die Ölbörsen heute leicht schwächer. Zwischen Russland-Sanktionen, Rekordförderung in den USA und einer vorsichtigen OPEC+-Politik bleibt die Richtung für die Ölpreise noch unklar. Die Preislandschaft am Heizölmarkt zeigt sich ebenfalls sehr vielfältig. Je nach Region sind Ab-, aber auch Aufschläge bis zu einem Cent je Liter möglich.Die Ölfutures starteten Weiterlesen
OPEC-Bremse sorgt für Aufwind am Ölmarkt
03.11.25 • 09:50 Uhr • Janin Wordel
Die Ölpreise starten mit Zugewinnen in die neue Woche. Die OPEC+ hat am Wochenende beschlossen, geplante Förderanhebungen im ersten Quartal 2026 auszusetzen. Die Entscheidung gilt als Signal der Stabilisierung und sorgt auch im Inland für festere Heizölpreise. Diese starten mit durchschnittlich 0,6 Cent bzw. 0,3 Rappen je Liter in den Montag.Zum Wochenauftakt setzte sich die Erholung an den internationalen Weiterlesen

Pressekontakt

Oliver Klapschus
Geschäftsführer
+49(0)30 7017120
Newsarchiv