Heizölpreissenkende Neuigkeiten aus den USA

18.05.22 • 11:06 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich gesunken. In der Schweiz mit durchschnittlich 1,75 Rappen am meisten, gefolgt von Deutschland mit einem 1,35 Cent Rückgang. Kanada stellt den USA in Aussicht die durch Sanktionen ausfallenden 672.000 B/T russischen Rohöls durch bis zu 900.000 B/T kanadisches Öl zu ersetzen. Die USA gehen auf Venezuela zu und ermöglichen es dem US-amerikanischen Konzern Chevron potentiell mehr Rohöl in dem Land zu fördern.

Dank im Vergleich zum Vortag fallender Rohölpreise und einem im Vergleich zum Dollar erstarkenden Euro, sehen wir heute früh fallende Heizölpreise. Ein Fass der US-amerikanischen Rohölsorte WTI wird aktuell mit 113,62 Dollar pro Fass gehandelt, einem Minus von 0,02 Prozent. Ein Fass der Nordseerohölsorte WTI wird aktuell mit 112,84 Dollar, einem Plus von 0,01 Prozent, gehandelt. Der Euro konnte im Vergleich zu Dienstag Früh die psychologisch wichtige 1,05 Dollar pro Euro Marke überschreiten und wird aktuell mit 1,0522 Dollar, einem Minus von 0,29 Prozent zum Schluss des Vortages, gehandelt.

Interessante und potentiell preissenkende Neuigkeiten kommen aus Kanada. Das Land liegt nördlich der USA und hat angeboten die durch Sanktionen ausgefallenen Mengen russischen Rohöls in die USA zu ersetzen. Laut dem Premierminister der Provinz Alberta sei Kanada in der Lage die eigene Produktion um bis zu 900.000 B/T zu steigern. Die USA hatten bis zu den Sanktionen ca. 672.000 B/T importiert. Die kanadische Steigerung würde dies also mehr als kompensieren und damit potentiell zusätzliche Mengen für den Weltmarkt zur Verfügung stellen. Schwierigkeiten bestehen allerdings auch. Zum einen kann die Produktion nicht von Heute auf Morgen hochgefahren werden und zum anderen ist der Transport in die USA aktuell nicht ohne weiteres möglich. Spontan gäbe es die Möglichkeit ca. 300.000 B/T zusätzliches Öl über das nordamerikanische Pipelinenetz von Kanada in die USA zu importieren. Ca. 200.000 B/T könnten theoretisch über Tanklaster transportiert werden, ob dies praktisch umsetzbar ist, bleibt abzuwarten. Der Rest könnte z. B. über technische Optimierungen bewegt werden.

Potentiell ebenfalls preissenkend könnte sich auswirken, dass die US-amerikanische Regierung dem in den USA angesiedelten Unternehmen Chevron dessen Sondergenehmigung zum Handel mit Venezuela verlängert und ausgeweitet hat. Zwar darf der Konzern weiterhin keine neuen Ölbohrungen durchführen, darf allerdings wieder direkt mit dem venezuelischem Staatskonzern Petroleus de Venezuela (PDVSA) verhandeln. Venezuela wurde 2019 mit Sanktionen belegt, weil der amtierende Präsident Maduros die Opposition des Landes gewaltsam unterdrücken lies. Mit dem Schritt der Lockerung hoffen die USA den Präsidenten dazu zubewegen manipulationsfreie Wahlen durchzuführen. Das Land hatte es 2018 geschafft durchschnittlich 1,43 Mio. B/T Rohöl zu fördern. 2019 kamen die Sanktionen und im ersten Quartal 2022 lag die Förderung nur noch bei rund 0,7 Mio. B/T. Chevron hofft durch die gelockerten Sanktionen seine Förderung in dem Land auf ca. 800.000 B/T verdoppeln zu können. Experten sehen in den nächsten sechs Monaten eher eine Steigerung von 150.000 B/T als realistisch an.

In der D-A-CH-Region sehen wir dank der positiven globalen Neuigkeiten fallende Heizölpreise. Im Vortagesvergleich fielen die Heizölpreise in der Schweiz mit einem Minus von durchschnittlich 1,75 Rappen pro Liter am meisten. Deutschland folgt mit einem durchschnittlichen Rückgang von 1,35 Cent pro Liter und Österreich ist mit einem Minus von im Schnitt 0,75 Cent das heutige Schlusslicht.

Das Bestellvolumen nimmt weiterhin mit den fallenden Preisen ab. Im Vergleich zu Montag wurden ungefähr zehn Prozent weniger Bestellungen am Dienstag getätigt. Die heutigen positiven Neuigkeiten gleichen die negativen anstehenden Faktoren der gelockerten Lockdowns in China und der beginnenden Fahrsaison in den USA zwar nicht aus, sind allerdings willkommene Neuigkeiten nach Wochen eher schlechter Nachrichten. Da der Ölmarkt neben Fakten sehr Emotionsgetrieben ist, sehen wir deshalb kurzfristig fallende Preise. -fr-

HeizOel24-Tipp: Sie warten auf einen bestimmten Heizölpreis? Wir benachrichtigen Sie gerne, wenn dieser erreicht ist. Aktivieren Sie dazu einfach den Preis-Alarm im Info-Center. HeizOel24 18.05.2022

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