Heizölpreis – Rezessionsangst sorgt für Sprung nach unten

06.07.22 • 10:20 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In der Schweiz, Deutschland und Österreich sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich deutlich gesunken. Schweizer Heizölkäufer profitieren mit einem Rückgang von durchschnittlich 3,8 Rappen pro Liter am meisten, gefolgt von Deutschland mit einem Rückgang von im Schnitt 2,7 Cent pro Liter. Die Rohölsorten Brent und WTI fallen beide weit unter die psychologisch wichtige 110 Dollar pro Fass Marke. Die norwegische Regierung hat den Streik im Öl- und Gassektor zwangsweise beendet. Der saudische Staatskonzern Saudi-Aramco gab seine Augustpreise bekannt. Sowohl in Europa als auch in Asien steigen die Preise.

Nachdem gestern die beiden Rohölsorten WTI und Brent jeweils oberhalb der psychologisch wichtigen 110 Dollar pro Fass Marke in den Tag gestartet sind, ging es seitdem nur noch bergab. Beide Sorten starten deutlich unterhalb der 110 Dollar Marke in den Tag. Die US-amerikanische Sorte WTI fiel gestern sogar unter die 100 Dollar pro Fass Marke, startet heute früh allerdings wieder oberhalb dieser in den Tag. Ein Fass WTI wird aktuell mit 100,52 Dollar, einem Plus von 0,97 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 104,28 Dollar, einem Minus von 0,5 Prozent, gehandelt. Der Euro rutscht derweil auf seinen tiefsten Stand zum Dollar seit 20 Jahren. Die letzten Tage notierte er noch oberhalb der 1,04 Dollar Marke und fiel im gestrigen Tagesverlauf nicht nur unter diese Marke, sondern auch unter die 1,03 Dollar Marke. Aktuell wird ein Euro mit 1,0264 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,03 Prozent. Als Hintergründe für den Werteverfall der Gemeinschaftswährung werden aktuell die befürchtete Energiekrise sowie die im Verhältnis zum Rest der Welt schwache Reaktion der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Inflationsbekämpfung genannt.

Nachdem gestern der Streik um bessere Löhne für die Mitglieder der norwegischen Lederer Gewerkschaft startete, hat sich nun die norwegische Regierung eingeschaltet und den Streik gestoppt. Begründet wird dies mit der unverhältnismäßigen Auswirkung nicht nur auf Norwegen, sondern auf die europäische Gesellschaft und Versorgungssicherheit. Mit der geplanten Eskalation des Streiks über die nächsten Tage wären voraussichtlich bis zu 25 Prozent der norwegischen Gas- und 15 Prozent der norwegischen Ölproduktion ausgefallen. Die norwegische Arbeits- und Sozialministerin Marte Mjøs Persen gab an, dass die Parteien grundsätzlich selbst eine Einigung finden müssen, dass aber nicht der Rest der Gesellschaft unverhältnismäßig belastet werden darf. Auf die Öl- und Gaspreise wirkt dies preissenkend.

Der saudi-arabische Staatskonzern Saudi-Aramco gab gestern seine Augustpreise bekannt. Trotz dessen, dass Russland sein Öl nun massenweise mit starker Preisreduktion nach Asien exportiert, hob der Konzern hier kräftig die Preise an. Auch in Europa wurden fast alle Preise angehoben, einzig in den USA bleiben die Preise vorerst stabil. Zum einen wird das globale Angebotsdefizit als Grundlage für die Preiserhöhungen angeführt, zum anderen wird angenommen, dass Saudi-Arabien nicht genug Produktionsreservekapazitäten hat, um eine höhere Nachfrage zu bedienen und durch die höheren Preise verhindert, dass es dem Land nicht möglich ist, mehr als die aktuellen Mengen auf den Markt zu bringen. Für Europa stellt dies einen Heizölpreis treibenden Faktor dar.

In der D-A-CH-Region sanken die Preise im Vortagesvergleich deutlich. Mit einem durchschnittlichen Minus von 0,3 Cent pro Liter Heizöl hält sich der Seitwärtstrend in Österreich weiterhin und Interessenten profitieren nur wenig. In Deutschland und der Schweiz ist die Volatilität der Heizölpreise deutlich extremer heute nach unten im positiven. Allerdings sind die Schwankungen nach oben auch deutlich extremer und verhindern somit die Planbarkeit des Heizölkaufes. In Deutschland sanken die Heizölpreise heute früh im Vortagesvergleich im Schnitt um 2,7 Cent pro Liter. In der Schweiz profitieren Interessenten sogar von einem Rückgang von 3,8 Rappen pro Liter Heizöl.

Trotz der am Nachmittag deutlich gesunkenen Preise wurden gestern ca. 15 Prozent weniger Heizölbestellungen getätigt. Hintergrund dürfte hier der späte Zeitpunkt des Kursrutsches gewesen sein. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass aktuell mehr als das achtfache der für die aktuelle Jahreszeit üblichen Besucherzahlen auf HeizOel24 unterwegs sind. Aktuell wird trotz der historisch gesehen hohen Preise durchschnittlich viereinhalb Mal so viel Heizöl wie üblich gekauft und es wurde bereits jetzt ca. ein Drittel der Menge an Heizöl wie am Vortag bestellt. Die Preisentwicklung dürfte im Tagesverlauf wieder eine Korrektur nach oben erfahren. Die Marktteilnehmer sind sich größtenteils einig, dass der gestrige Kursrutsch auf die Ängste der Börsen vor Rezessionen in den USA und Europa zurückgehen und bezogen auf die Ölpreise unverhältnismäßig waren. Hintergrund ist die weiterhin starke globale Nachfrage bei historisch niedrigen Beständen, mangelnde Investitionen im Ausbau der Ölförderkapazitäten, regelmäßige Ausfälle der Ölproduktion in verschiedenen Ländern und die Sanktionen gegen russische Energieträger. -fr-

HeizOel24-Tipp: In den aktuellen Zeiten sprunghafter Heizölpreiskorrekturen nach oben und unten helfen Ihnen automatisierte Möglichkeiten den optimalen Kaufzeitpunkt zu finden. Mit dem HeizOel24-Preisalarm setzen Sie bequem einen Wunschpreis, zu dem Sie kaufen wollen und eine Obergrenze, zu der Sie notgedrungen noch bestellen, um sich vor weiter steigenden Preisen zu schützen. Sobald einer der beiden Werte erreicht wurde, werden Sie automatisch informiert! HeizOel24 06.07.2022

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