Heizölpreis – Abwärtstrend unterbrochen

25.11.22 • 11:25 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In der Schweiz, Deutschland und Österreich sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich größtenteils gestiegen. Mit einem Aufpreis von durchschnittlich 0,55 Rappen pro Liter stiegen die Preise in der Schweiz am stärksten, gefolgt von Deutschland mit durchschnittlich 0,5 Cent pro Liter. Nachdem die EU sich bisher auf keine Höhe für den geplanten Preisdeckel der G7-Staaten auf russisches Öl einigen konnte und die diskutierte Höhe von 65 bis 70 Dollar durchgesickert ist, hat Russland seine bisherigen Drohungen über einen Lieferstopp relativiert. Durch die deutlich gefallenen Temperaturen sinkt die Quote der Einsparung beim Gas innerhalb Deutschlands und hat fast die von der Bundesnetzagentur als nötig angesehen 20 Prozentgrenze unterschritten.

Die Rohölpreise konnten im Vergleich zu gestern Vormittag wieder Gewinne machen und Brent notiert aktuell wieder oberhalb der psychologisch wichtigen 85 Dollar pro Fass Marke. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 78,61 Dollar, einem Plus von 1,47 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 85,98 Dollar gehandelt, einem Plus von 1,01 Prozent. Der Euro musste im Vergleich zum Dollar ebenfalls Verluste hinnehmen, konnte einige dieser allerdings bereits wieder ausgleichen. Ein Euro wird aktuell mit 1,0420 Dollar, einem Plus von 0,11 Prozent, gehandelt. Der ICE Gasoil Terminkontrakt notiert aktuell etwas oberhalb der Werte von gestern Vormittag, kämpft allerdings aktuell mit leichten Verlusten. ICE Gasoil wird aktuell mit 919,25 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,22 Prozent. Tendenziell sind damit leichte Heizölpreiserhöhungen für den heutigen Tag zu erwarten.

Potentiell positive Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus Russland. Das Land hatte immer wieder damit gedroht, dass Länder, die sich an dem geplanten Preisdeckel der G7-Staaten beteiligen, nicht mehr mit Öl und Gas beliefert werden. Nachdem die EU sich auch gestern nicht auf eine Höhe des Preisdeckels einigen konnte und zuletzt die Höhe von 65 bis 70 Dollar pro Fass im Raum standen, relativierte Russland seine Drohungen. Nun will das Land seine Reaktion von der tatsächlichen Höhe des Preisdeckels abhängig machen. Aktuell wird bspw. die wichtige Ural-Marke bereits um die 65 Dollar herum verkauft und auch der Markt äußerte sich skeptisch über den zu erwartenden Effekt einer Deckelung in dieser Höhe. Damit würden dann wahrscheinlich wiederum kurzfristige Lieferstopps umgangen werden, die beteiligten Länder hätten ein Lippenbekenntnis abgegeben und die Möglichkeit später ggf. doch den Preisdeckel so anzupassen, dass die russischen Einnahmen betroffen wären.

In Deutschland ist der durchschnittliche Füllstand der Gasspeicher mit 98,95 Prozent knapp unter die 99 Prozentmarke gefallen. Das sogenannte Ausspeicher, sprich die Entleerung der Gasspeicher, begann in den letzten drei Jahren in der Regel in den Kalenderwochen 41 bis 46. Dieses Jahr konnte dies auf die 46 Kalenderwoche verschoben werden und dass trotz einer im Vergleich zu den letzten vier Jahren rund einen Grad kälteren 46 Kalenderwoche. Zwar stieg der Gasverbrauch in der vergangenen Woche um 28 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, dennoch liegt er rund 21 Prozent unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre. Aktuell sind in den Gasspeichern rund 243 Terawattstunden Gas eingelagert. Um dies in einen zeitlichen Rahmen einordnen zu können, im Januar und Februar dieses Jahres hat Deutschland ca. 227 Terawattstunden verbraucht. Ob die Bundesrepublik mit den aktuellen Gegebenheiten ohne Rationierung über den Winter kommt, ist weiterhin offen, dennoch sieht die Bundesnetzagentur die aktuelle Entwicklung tendenziell positiv. Dennoch gab es mahnende Worte seitens des Geschäftsführers der Bundesagentur Klaus Müller, welcher die Unternehmen und privaten Haushalte weiterhin auf die Wichtigkeit der Einhaltung der Einsparung von 20 Prozent hinweist.

Potentiell schlechte Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus der Schweiz. Das Land importiert einen signifikanten Teil seines Stroms z. B. aus Deutschland und Frankreich. Da beide Länder allerdings dieses Jahr selbst Probleme mit der Versorgung haben, könnten die Importe deutlich reduziert werden. Da in einigen Industrien Öl als Ersatz für Gas in der Energieerzeugung genutzt werden kann, könnte dies die Preise indirekt wieder nach oben treiben. Der Schweizer Bundesrat hat allerdings einen mehrstufigen Plan erarbeitet, mit dem die Konsequenzen einer potentiellen Mangellage weitestgehend abgefangen werden. Beispielsweise würden dann Großkunden teilweise nicht mehr mit Strom versorgt und Elektroautos dürften nur noch unumgängliche Fahrten durchführen.

Die Heizölpreise in der D-A-CH-Region sind im Vortagesvergleich wieder leicht angestiegen. Einzig in Österreich können sich Heizölkunden über einen minimalen Rückgang von durchschnittlich 0,05 Cent pro Liter freuen. In der Schweiz stiegen die Preise dagegen um durchschnittlich 0,55 Rappen und in Deutschland im Schnitt um 0,5 Cent pro Liter Heizöl.

Im Angesicht der aktuell wieder steigenden Preise und der bald kommenden Sanktionen gegen russisches Rohöl der EU, dem OPEC+ Meeting, bei dem eine Anhebung der Förderquoten vorab ausgeschlossen wurde, sowie dem G7-Preisdeckel auf russisches Öl, stiegen die Bestellungen gestern im Vortagesvergleich um rund 20 Prozent wieder auf das Niveau von Dienstag dieser Woche. -fr-

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