US-amerikanisches Zentrallager in Cushing läuft leer

28.09.23 • 11:56 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise machen einen Satz von durchschnittlich 1,3 Cent pro Liter nach oben. Hintergrund ist, dass das US-amerikanische Zentrallager in Cushing dabei ist, die operative Mindestmenge an vorrätigem Rohöl zu unterschreiten und damit die Versorgungssicherheit gefährdet ist. Auf der anderen Seite gibt es mittel- und langfristig positive Neuigkeiten aus Deutschland und Großbritannien. Die Gasspeicher sind derzeit zu 95 Prozent gefüllt und damit weit mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. In Großbritannien wurde derweil die Erschließung eines neuen Ölfeldes genehmigt, welches ab 2026 mit der Produktion beginnen soll.

Die Rohölsorten machten im gestrigen Tagesverlauf einen Satz nach oben, welcher auch ICE Gasoil Aufwärtstrieb verlieh. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird derzeit mit 97, das Fass der US-amerikanischen Sorte WTI mit 94 Dollar pro Fass gehandelt, während ICE Gasoil bei 989 Dollar pro Tonne notiert. Der Euro fiel dafür im Vortagesvergleich erneut leicht und ist derzeit 1,052 Dollar wert. Zumindest die Rohölsorten sinken wieder leicht im Wert. Dennoch dürften die Heizölpreise im Tagesverlauf weiterhin steigen.

Der Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) sandte die Rohölpreise auf neue Zehnmonatshöchstwerte. Zwar stiegen die Benzin- und Destillatbestände leicht um 1,0 bzw. 0,4 Mio. Fass an, doch fielen die Rohölbestände um 2,2 Mio. Fass. Im Zentrallager in Cushing sanken die Bestände auf knapp 22 Mio. Fass. Dies ist deshalb relevant, weil Experten davon ausgehen, dass das dortige operative Minimum bei 20 bis 22 Mio. Fass liegt. Fällt der Bestand unter das operative Minimum kommt es zu Problemen. Einerseits liegen die Ansaugleitungen auf diesem Niveau, so dass bei einem Unterschreiten das Öl nicht mehr effektiv aus den Tanks entnommen werden kann. Zudem lagern sich Wasser und Sedimente am Tankboden ab, so dass das noch vorhandene Öl nicht mehr die nötige Qualität für die Verarbeitung in den Raffinerien aufweist. Cushing ist der Knotenpunkt für die populäre Rohölsorte WTI und ist für die Versorgung und Exporte maßgeblich verantwortlich. Dies sorgt für eine Verstärkung des globalen Ölangebotsdefizit.

Die britische Regierung hat derweil zugestimmt, dass der norwegische Konzern Equinor mit der Nutzung eines neuen Öl- und Gasprojekts in dem Rosenbank Feld genannten Abschnitt der Nordsee beginnen darf. Umweltschützer kritisieren den Beschluss, weil dafür das bisherige Ziel der britischen Regierung, bis 2050 klimaneutral zu werden, aufgeweicht werden musste. Das neue Ölfeld soll 2026/2027 mit der Produktion beginnen. Equinor will umweltschonender fördern, indem der Vorgang ab 2030 elektrisch durchgeführt wird. Es wird erwartet, dass das Ölfeld in seiner Lebenszeit 300 Mio. Fass Rohöl produzieren wird.

Diese Woche zogen die Heizölpreise wieder stark an. In Österreich bleibt der Seitwärtstrend vorerst stabil und Heizölinteressenten müssen aktuell nur ein Plus von durchschnittlich 0,1 Cent pro Liter einplanen. In der Schweiz beträgt der Aufpreis bereits im Schnitt 1,9 Rappen und in Deutschland zwei Cent pro Liter Heizöl. In der deutschen Bundesrepublik wurde am heutigen Vormittag bereits das aktuelle Achtmonatshoch erreicht und es ist noch Luft nach oben. Auf der anderen Seite könnten die Inflationsdaten der USA und EU noch für Abwärtsdruck sorgen, aktuell ist dies allerdings ungewiss und der Fokus des Ölmarktes liegt auf dem globalen Angebotsdefizit zum Start der Heizsaison.

Positiv ist, dass sowohl die europäischen als auch die deutschen Gasspeicher bereits zu 95 Prozent gefüllt sind. Dieser Wert muss laut Gesetz erst zum ersten November erreicht sein. Damit sollte dieser Winter spürbar günstiger für Heizölnutzer bleiben. Gas kann teilweise durch Öl ersetzt werden. Da die Versorgung und Vorratshaltung dieses Jahr besser aufgestellt ist, sollten die Preise insgesamt niedriger bleiben. Die Bundesnetzagentur plädiert dennoch an die Bürger, Gas einzusparen, da die Reserven nur ca. zwei Monate des deutschen Gasbedarfs über den Winter abdecken. Im letzten Jahr wurden in Deutschland im Schnitt fünf Prozent Heizenergie eingespart. Sollte Deutschland dies in diesem Jahr ebenfalls gelingen, wäre alles gut. Sollte der Verbrauch wieder ansteigen, werden auch die Energiekosten, trotz der guten Füllstände, wieder anziehen. -fr-

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