Heizölmarkt wartet Entwicklung im mittleren Osten ab

10.10.23 • 11:26 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Der Ölmarkt hat den Gaza-Schock nach dem Hamas-Angriff auf Israel fürs Erste verdaut und die Preise steigen nicht weiter. Nach dem gestrigen Aufwärtssprung der Heizölpreise um bis zu fünf Cent je Liter in Deutschland geht es am Dienstagmorgen sogar leicht, um durchschnittlich 0,5 Cent je Liter abwärts. Der weitere Kursverlauf hängt unmittelbar an der Lageentwicklung im Nahen Osten. Andere Themen wie Konjunktur, Zinsen und Nachfrageentwicklung in Asien spielen bis auf Weiteres eine untergeordnete Rolle. Neben weiteren, wahrscheinlich kleinen Abschlägen sind auch neue Kurssprünge beim Öl möglich, falls die Lage weiter eskaliert und weitere Staaten in der Region involviert werden. Ein schneller Rückfall in den Abwärtstrend der Vorwoche ist aktuell sehr unwahrscheinlich. Die Nachfrage nach Heizöl bleibt extrem hoch.

Die Rohöl- sowie Gasölpreise haben sich nachdem gestrigen Preisanstiegen bei 88 bzw. 86 Dollar pro Rohölfass Brent bzw. WTI und 898 Dollar ICE Gasoil stabilisiert. Die US-amerikanische Zentralbank (Fed) hat derweil einen weniger strafen Zinskurs signalisiert, was den Euro gestärkt und auf die 1,06 Dollar Marke gehoben hat. Derzeit wartet der Markt auf neue Impulse, so dass die weitere Preisentwicklung nicht absehbar ist.

Der durch den am Wochenende durch die vom Westen als Terrorgruppe eingestufte Hamas auf Israel sorgte für massive Risikoaufschläge am Ölmarkt. Diese basieren allerdings rein auf dem Potential, dass auch andere Länder im mittleren Osten in den Konflikt hineingeraten können. Zum Beispiel wird davon ausgegangen, dass der Iran mehrere militante Gruppen im mittleren Osten unterstützt und er wirbt für die Vernichtung Israels. Saudi-Arabien ist potentiell ebenfalls betroffen, da der Iran die Annährung an Israel verurteilt und neben der Hamas auch die Houthi Rebellen im Yemen unterstützen soll. Diese haben bereits mehrfach die saudische Ölinfrastruktur stark beschädigt und waren eine Woche vor dem Angriff der Hamas zuletzt aufgrund eines Angriffs in den Nachrichten. Bis jetzt beschränkt sich der Konflikt allerdings rein auf Israel und Palästina und die Rohölpreise, welche über das Wochenende um vier Prozent anstiegen, fielen um rund 0,5 Prozent. Es wird davon ausgegangen, dass die Ölpreise in den nächsten Tagen einem volatilen Seitwärtstrend folgend werden.

Mittelfristig potentiell preissenkende Neuigkeiten kommen aus China. Der dortige Immobilienmarkt stellt über 20 Prozent der chinesischen Wirtschaftsleistung dar und befindet sich seit 2021 in einer Krise. Ungefähr 40 Prozent der im chinesischen Immobilienmarkt tätigen Unternehmen konnten ihre Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur teilweise nachkommen. Hier scheint sich auch der größte private chinesische Anbieter Country Garden demnächst einzureihen. Die Firma verlor seit Jahresanfang 70 Prozent ihres Börsenwertes und gab nun bekannt voraussichtlich in den kommenden Wochen mehrere Zahlungen nicht leisten zu können. Der Immobiliensektor in China ist auch einer der größeren Konsumenten für Ölprodukte und eine Ausweitung der Krise würde die Nachfrage dämpfen.

In der DACH-Region geben die Heizölpreise zum Handelsstart vorsichtig nach. Einzige Ausnahme ist die Schweiz mit einem kleinen Anstieg von durchschnittlich 0,2 Rappen pro Liter. In Österreich sanken die Preise dagegen um im Schnitt 0,15 und in Deutschland um 0,5 Cent pro Liter Heizöl. Wie lang der Markt die Risikoprämien basierend auf den Kampfhandlungen in Israel auf dem aktuellen Niveau belässt, ist offen. Sollte der Konflikt regional begrenzt bleiben, dürften sich die Aufpreise ähnlich wie beim Ukrainekonflikt nach und nach zurückentwickeln. Auf der anderen Seite besteht viel Konfliktpotential in der Region und ein weit größerer Einfluss auf die globale Ölversorgung. -fr-

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