Heizölpreis springt rauf - neue Russlandsanktionen schocken Ölmarkt

23.10.25 • 11:15 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Unverhofft kommt oft. Die Öl- und Heizölpreise ziehen am Donnerstag infolge einer plötzlich bullishen Meldungslage steil an. Neue Russland-Sanktionen haben viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt. Heizöl in Deutschland verteuert sich auf Tagesbasis um rund zwei Cent je Liter. Gegenüber dem Vier-Monats-Tief der Heizölpreise, das am letzten Freitag markiert wurde, beträgt der Aufschlag im bundesweiten Durchschnitt fünf Cent je Liter. Die Nachfrage nach Heizöl wird vom plötzlichen Preisanstieg abgewürgt und das Kaufinteresse geht kurzfristig zurück.

Was zunächst nach einer ruhigen Handelswoche aussah, entpuppt sich auf den zweiten Blick als wahre Achterbahnfahrt. Nachdem die Öl- und Heizölpreise am vergangenen Freitag auf ein Mehrmonatstief gestürzt waren, schießen sie in dieser Woche schlagartig nach oben. Das Szenario einer befürchteten Ölschwemme auf dem Weltmarkt mit einer anhaltenden Überversorgung und entsprechendem Preisdruck bis weit ins Jahr 2026 wurde gestern abgelöst. Die Meldungslage hat um 180 Grad gedreht und neue US-Sanktionen gegen Russland lassen den Ölpreis steil anziehen. Hinzu kommen unerwartete Lagerbestandsabbauten in den USA. In der Folge steigt der Ölpreis für ein Barrel Brent Crude Nordseeöl um 2,70 Dollar auf 65 Dollar je Barrel. US-Rohöl (WTI) klettert um 2,50 Dollar je Barrel und hat mit aktuell 60,70 Dollar die 60-Dollar-Marke zurückerobert. Der stärkste Anstieg ist bei Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) zu verzeichnen. Die Tonne Gasöl zur Lieferung im November springt im Londoner Handel auf 690 Dollar. Nur wenig Bewegung herrscht im Gegensatz zum Öl am Devisenmarkt. Das Euro-Dollar-Verhältnis stagniert bei 1,16 Euro je Dollar. Die Edelmetalle Gold und Silber, die nach ihrer Wochenlangen Kursrallye die heftigste Korrektur der letzten 12 Jahr erlebten finden Halt. Gold kann sich bei 4.100 Dollar je Unze stabilisieren und Silber bei 49 Dollar.

Mit Blick auf den globalen Ölmarkt bringen die unerwarteten Sanktionsverschärfungen gegenüber Russland, die gestern in Washington verkündet wurden, ordentlich Bewegung in die Handelsströme. Konkret wurden die beiden führenden russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil von US-Präsident Trump auf die Sanktionsliste gesetzt, was nun auch Indien, als Großabnehmer russischen Öls unter Zugzwang setzt. Indien hat angekündigt die Importe zur Einhaltung der Sanktionen signifikant zu Drosseln. Da die fehlenden russischen Mengen nun anderswo auf der Welt beschafft werden müssen, reagiert der Markt mit Preissteigerungen.

Auf dem hiesigen Heizölmarkt ebbt die Kaufwelle im Zuge der unerwartet starken Preissteigerungen vorerst ab. Auch wenn das Preisniveau langfristig – auf Sicht der letzten vier Jahre – weiterhin günstig ist, schlägt die kurzfristige Entwicklung aktuell auf die Kauflaune. Heizölkunden, die sich noch für den kommenden Winter bevorraten müssen wechseln vorerst an die Seitenline. In der Tat kann es nun sinnvoll sein, den Markt über das Wochenende zu beobachten und in der kommenden Woche eine Kaufentscheidung zu treffen. Ist der kurzfristige „Sanktions-Schock“ eingepreist, dürfte sich der Börsenfokus wieder auf die lang- und mittelfristigen Aussichten weiten. Hier hat sich an den fundamentalen Aussichten für 2026 wenig geändert.

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