Kreative Interpretation der Bestandsdaten

Nicht auf die Daten kommt es an, sondern auf deren Interpretation! Die aktuelle Situation am Ölmarkt scheint bei näherer Betrachtung bis weilen paradox. Hatten US-Bestandsdaten mit negativen Vorzeichen noch letzte Woche für erhebliche Kursanstiege gesorgt, so konnten sie den Markt gestern nur kurzzeitig steigen lassen. Breits am späten Abend fand man trotz deutlich gefallener Bestände zurück zur am Montag eingeleiteten Abwärtsbewegung. Dabei sorgte wiederum das Tanklager in Cushing, Oklahoma (regelmäßiger Erfüllungsort für Nymex-Kontrakte) für Diskussionsstoff. Zeigte sich der Markt letzte Woche noch erschrocken über stark gefallenen Lagermengen in Cushing, hieß es nun, die geringere Kapazitätsauslastung sei ein Zeichen für sinkende physische Nachfrage und demzufolge bearish zu interpretieren.

Im einzelnen wurden aus den USA folgende Veränderungen zur Vorwoche gemeldet (Mittelwerte der Erhebungen von API und DOE):

• Rohöl: hoher Abbau (- 3,9 Mio Barrel)
• Destillate (Heizöl, Diesel): geringer Aufbau (+ 1,2 Mio Barrel)
• Benzin: hoher Abbau (- 3,6 Mio Barrel)

Die Heizölpreise in Deutschland bewegen sich heute kaum. Je nach Region kann es leicht aufwärts oder leicht abwärts gehen. Auch für den Rest der Woche erwarten wir nach der steilen Abwärtsbewegung von Montag und Dienstag nur noch geringen Veränderungen.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 71,50 $, Gasöl ca. 618 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. + / - 0,10 € / 100 l gegenüber gestern.
Euro/US Dollar: ca. 1,380 (etwas fester)
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp:
Der Ölmarkt stellt die Weichen für die Preisbildung im Herbst. In den nächsten Tagen könnte sich entscheiden, ob es tendenziell nach oben oder nach unten geht. Ein täglicher vergleich der aktuellen Heizölpreise lohnt sich!
www.heizoel24.ch - 09.08.2007