Ölpreis steigt: OPEC macht Druck und holt Russland ins Boot

15.12.08 • 12:56 Uhr • HeizOel24 News

Die Börsenwoche beginnt mit kräftigem Preisauftrieb am Ölmarkt. Massive Gerüchte über eine Fördermengenkürzung der OPEC, an der sich auch Russland beteiligen wird machen die Runde. Ebenfalls wird der Ölpreis durch einen immer schwächeren Dollar unterstützt. Wie stark die OPEC das Preisgefüge am Weltmarkt zu verändern vermag, wird sich am Mittwoch nach der Sitzung des Ölkartels entscheiden. Wie nachhaltig der derzeitige Preisauftrieb ist, wird sich Anfang nächsten Jahres herausstellen. Entsprechend seiner neuesten Preisprognose rechnet das Brokerhaus Goldman Sachs mit nur noch 30$ je Barrel im ersten Quartal 2009. Auch für das Gesamtjahr rechnet das selbe Haus, das noch im Sommer 2008 Ölpreise über 200 $ je Barrel prognostizierte, mit einem Preisband von nur 45 bis 75 $.

Die Heizölpreise auf dem deutschen Markt steigen heute nicht ganz so stark, wie angesichts der Börsenbewegung zu vermuten wäre. Hiesige Heizölkunden müssen mit knapp 2 Euro Preisssteigerung je 100 Liter rechnen. Hierbei ist allerdings bereits die Steuererhöhung zu Jahreswechsel berücksichtigt, die ihre Schatten vorauswirft. Dadurch, dass viele Heizölhändler eingehende Bestellungen erst nach dem Jahreswechsel ausliefern können, mussten die Preise bereits jetzt auf das höhere Niveau angepasst werden.

Hintergrund zur Preiserhöhung: Um die Verwendung des umweltfreundlicheren schwefelarmen Heizöls und die Einführung von Öl-Brennwerttechnik zu fördern, hat der Bundestag am 26. Oktober 2006 eine Steueränderung beschlossen. Ab dem 1. Januar 2009 wird schwefelarmes Heizöl mit dem geltenden Steuersatz für Standard Heizöl EL belegt. Das derzeitige Standard Heizöl (Schwefelgehalt bis zu 1000 ppm, engl. für Parts per Million) wird dann mit 1,50 € pro 100 Liter höher besteuert. Für alle Lieferungen ab dem 1. Januar wird Heizöl also geringfügig teurer, aber in vielen Landesteilen auch umweltfreundlicher werden. Wo logistisch möglich, stellen die Mineralölkonzerne Schwefelarmes Heizöl bereit, dass zwar in der Produktion etwas teuer, aber von der Steuererhöhung ausgenommen ist. Besitzer einer Brennwertheizung können demnach sogar von der Steuerspreizung profitieren. Der derzeitige Mehrpreis von 5 Cent je Liter Schwefelarmes Heizöl soll durch den größeren Warenumsatz auf 1,5 bis 2 Cent schrumpfen. Derzeit liegt der Anteil schwefelarmer Ware bei nur 1 % und der Marktpreis ist verzerrt. Für alle anderen Kunden gilt: Da das Wirtschaftsumfeld weiterhin schwach erwartet wird und der Ölpreis im Januar und Februar durchaus noch in Richtung 30 $ / Barrel absacken könnte, ist der "Umweltpfennig" nicht überzubewerten. Der Steuermalus sollte nicht im Mittelpunkt der Kaufentscheidung stehen. Ein ähnlicher Effekt war auch 2006 zu beobachten. Trotz der Mehrwertsteuererhöhung zu Jahreswechsel 2005/2006 war Heizöl im Januar deutlich billiger als im Dezember.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 49,00 $, Gasöl ca. 496 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. + 2,00 € / 100 l gegenüber Freitag.
Euro/US Dollar: ca. 1,350 (fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis zunächst steigend, neues Preistief im Januar möglich
4-Wochen-Prognose Heizöl: Preistrend leicht steigend, neues Preistief im Januar möglich
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Der Ölpreis am Weltmarkt zeigt seit Freitag starken Preisauftrieb und im Inland erhöhen sich die Preise für alle Lieferungen ab 1. Januar 2009 durch die flächendeckende Einführung von Heizöl Schwefelarm. In Deutschland steigt der Steuersatz auf das bisherige Standardheizöl zum 1.1.2009 um 1,50 € pro 100 Liter um die Einführung der schwefelarmen Ware voranzutreiben. Diese ist von der Steuererhöhung ausgenommen.
www.heizoel24.ch - 15.12.2008
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Heizölpreise auf Richtungssuche
26.04.24 • 08:59 Uhr • Fabian Radant
Auch heute starten die Heizölpreise mit nur minimalen Abweichungen zum Vortag in den Handel. Preissteigernde Faktoren, wie die Vorbereitung einer weiteren Bodenoffensive Israels in Palästina, halten sich die Waage mit tendenziell Preisdrückenden Neuigkeiten, wie dem schwächer als erwartet wachsendem Bruttoinlandsprodukt der USA. Insgesamt profitieren die Ölpreise allerdings von den andauernden Kriegen Weiterlesen
Ölpreise bewegen sich wenig
25.04.24 • 11:14 Uhr • Fabian Radant
Die Ölpreise warten weiter auf Richtungsimpulse. Leichter Aufwärtsdruck kommt aus Russland. Hier kam es erneut zu erfolgreichen Drohnenangriffen auf die dortige Ölinfrastruktur. Allerdings scheint die Effektivität der Angriffe abzunehmen, da es erste Berichte darüber gibt, dass Russland die Schäden schneller behebt, als neue hinzugefügt werden. Auch der Bericht des US-famerikanischen DOE wirkt trotz Weiterlesen

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