Preiskapriolen am Ölmarkt - Gasöl schwankt über 10 %

16.12.08 • 10:09 Uhr • HeizOel24 News

Im Vorfeld der OPEC-Sitzung am 17. Dezember wartet der Ölmarkt gestern mit heftigen Preiskapriolen auf. Unklarheit über die Höhe der praktisch durchsetzbaren Förderkürzungen und die Haltung Russlands bei der Unterstützung der Kürzungsbestrebungen sorgten für eine wahre Achterbahnfahrt. Die Schwankungsbreite beim Ölpreis betrug seit gestern mehr als 10 %. Der Barrelpreis für Nordseeöl (Brent Crude) erreichte in der Spitze 50 $ und brach heute Morgen auf 44 $ ein. Der Börsenwert für Gasöl (maßgeblich für Heizöl- und Dieselpreise) schwankte mit Werten zwischen 510 und 460 Dollar pro Tonne ebenso extrem. Auch das Euro/Dollar-Verhältnis zeigt eine beachtliche Entwicklung. Hier ging es allerdings nur in eine Richtung: Nach 1,34 €/$ am Freitag erreichte der Euro gestern mit einem Gegenwert von 1,37 Dollar ein neues 8-Wochen-Hoch. Noch vor zwei Wochen markierte der Euro ein Jahrestief mit nur 1,26 €/$.

Wie es am Ölmarkt bis zum Jahresende weitergeht ist schwierig zu prognostizieren. Grundsätzlich ist der Abwärtstrend intakt und die weltweite Ölnachfrage wird für das gesamte erste Halbjahr 2009 sehr schwach erwartet. Nach dem Konjunktureinbruch in den USA strauchelt nun auch die Wirtschaft in China, was die Preise massiv unter Druck setzt. Für Europa sind die Wachstumserwartungen ähnlich pessimistisch. Auch wenn es zunächst die OPEC-Sitzung abzuwarten gilt, sind wir vorsichtig optimistisch, dass die Einkaufskonditionen für Heizöl auch im Januar und Februar günstig bleiben. Dann könnten die Verbraucher billig nachtanken und in den vollen Genuß der Tiefpreisphase am Ölmarkt kommen, die bereits zu Beginn des Abwärtsstrudels im September ihre Tanks gefüllt hatten.

Vor Weihnachten rechnen wir mit einer nervösen Preisentwicklung und einer knappen Lieferterminsituation im Inland. Wer kann, sollte mit seiner Bestellung bis Januar warten. Die etwas höheren Preise für die flächendeckende Umstellung auf Schwefelarmes Heizöl bzw. die Besteuerungsänderung des alten Standardheizöls ist zwischenzeitlich ohnehin eingepreist, da die meisten Onlinebestellungen erst im neuen Jahr zur Auslieferung kommen.

Hintergrund zur Preiserhöhung: Um die Verwendung des umweltfreundlicheren schwefelarmen Heizöls und die Einführung von Öl-Brennwerttechnik zu fördern, hat der Bundestag am 26. Oktober 2006 eine Steueränderung beschlossen. Ab dem 1. Januar 2009 wird schwefelarmes Heizöl mit dem geltenden Steuersatz für Standard Heizöl EL belegt. Das derzeitige Standard Heizöl (Schwefelgehalt bis zu 1000 ppm, engl. für Parts per Million) wird dann mit 1,50 € pro 100 Liter höher besteuert. Für alle Lieferungen ab dem 1. Januar wird Heizöl also geringfügig teurer, aber in vielen Landesteilen auch umweltfreundlicher werden. Wo logistisch möglich, stellen die Mineralölkonzerne Schwefelarmes Heizöl bereit, dass zwar in der Produktion etwas teuer, aber von der Steuererhöhung ausgenommen ist. Besitzer einer Brennwertheizung können demnach sogar von der Steuerspreizung profitieren. Der derzeitige Mehrpreis von 5 Cent je Liter Schwefelarmes Heizöl soll durch den größeren Warenumsatz auf 1,5 bis 2 Cent schrumpfen. Derzeit liegt der Anteil schwefelarmer Ware bei nur 1 % und der Marktpreis ist verzerrt. Für alle anderen Kunden gilt: Da das Wirtschaftsumfeld weiterhin schwach erwartet wird und der Ölpreis im Januar und Februar durchaus noch in Richtung 30 $ / Barrel absacken könnte, ist der "Umweltpfennig" nicht überzubewerten. Der Steuermalus sollte nicht im Mittelpunkt der Kaufentscheidung stehen. Ein ähnlicher Effekt war auch 2006 zu beobachten. Trotz der Mehrwertsteuererhöhung zu Jahreswechsel 2005/2006 war Heizöl im Januar deutlich billiger als im Dezember.

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 45,00 $, Gasöl ca. 468 $ / t
Aktuelle Heizölpreise in Deutschland ca. - 1,20 € / 100 l gegenüber gestern.
Euro/US Dollar: ca. 1,350 (fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis zunächst sehr nervös (OPEC-Sitzung), neues Preistief im Januar möglich
4-Wochen-Prognose Heizöl: Preistrend leicht steigend, neues Preistief im Januar möglich
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Der Ölpreis am Weltmarkt zeigt seit Freitag starke Preisschwankungen. Nichtsdestotrotz sind wir vorsichtig optimistisch, dass die Einkaufskonditionen für Heizöl auch im Januar und Februar günstig bleiben. Dann könnten die Verbraucher billig nachtanken, die bereits zu Beginn des Abwärtsstrudels im September ihre Tanks gefüllt hatten.
www.heizoel24.ch - 16.12.2008
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