
Kritische Lage in Indien wirft Schatten auf Nachfrage-Optimismus
30.04.21 • 12:54 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel
Die Aufwärtsbewegung der Ölpreise wurde durch die coronabedingte Lage in Indien zum Wochenende vorerst gestoppt. Zu kritisch ist die dortige Lage, um sie an den Börsen zu ignorieren. Dennoch bleiben die Rohöl-Notierungen in der Nähe ihres 6-Wochen-Hochs und warten auf neue Impulse. Die Heizölpreise bleiben demnach auch im Inland auf ihrem Vortagesniveau und zeichnen sich im weiteren Tagesverlauf und regionalabhängig durch marginale Auf- bzw. Abschläge aus.
Die Ölpreise legen am Freitag eine kleine Verschnaufpause ein, nachdem sie ihren höchsten Stand seit sechs Wochen markierten. Im frühen Handel fiel Brent-Rohöl um 39 Cent auf 68,17 US-Dollar pro Barrel. Das Fass der amerikanischen Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostete 46 Cent weniger und fiel am Morgen auf 64,55 US-Dollar. Die Lage in Indien spitzt sich weiter zu und wirft ihre Schatten auf den Nachfrage-Optimismus an den Börsen. Erst gestern wurden neue Höchstwerte an Infektionen mit dem Coronavirus und an den mit dem Virus in Verbindung gebrachten Verstorbenen gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Hilferuf gestartet und um weitere internationale Hilfen gebeten. Inzwischen haben mehr als 40 Länder Hilfslieferungen zugesagt. Das schlecht ausgestattete Gesundheitssystem ist bereits am Limit und könne den Infizierten keine ausreichende medizinische Versorgung geben. Es fehlen vor allem Anlagen für die Sauerstoffversorgung. Die USA sagten Indien Versorgungsgüter im Wert von 100 Millionen US-Dollar zu und schickten bereits knapp eine Million Schnelltests und 100.000 Schutzmasken in das schwer gebeutelte Land. Die EU organisiert weitere umfangreiche Lieferungen mit Hilfsgütern, um die dortigen Krankenhäuser mit ausreichend Medikamenten, Schutzmasken und Beatmungsgeräten zu versorgen. Um der Lage Herr zu werden, veranlasste die indische Regierung die Aufhebung der Impfpriorisierung, die morgen in Kraft treten soll. Genügend Impfdosen sollen aus dem Ausland eingeführt werden.
Die kritische Lage in Indien konnte der Aufwärtsdynamik der Ölpreise vorerst Einhalt gebieten. Dennoch gingen diese mit einem Plus aus dem gestrigen Handel, was sich heute noch bei den Inlandspreisen für Heizöl abzeichnet. Mit Blick auf den Chart liegen die Heizölpreise etwa zehn Prozent über dem Niveau vom Jahresanfang und sind für viele Verbraucher nicht attraktiv genug, um den Tank vollzumachen. Ölheizer mit Kaufwunsch sollten die Nachrichtenlage im Blick behalten, um kleine Abwärtsbewegungen im aktuellen Seitwärtstrend zu nutzen.
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Börsendaten | Freitag 30.04.2021 12:54 Uhr | Schluss Vortag 29.04.2021 | Veränderung zum Vortag |
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Rohöl Brent Crude | 67,54
$
pro Barrel | 68,53
$
pro Barrel | -1,44% |
Gasöl | 538,75
$
pro Tonne | 545,25
$
pro Tonne | -1,19% |
Euro/Dollar | 1,2083
$
| 1,2119
$
| -0,30% (etwas schwächer) |
USD/CHF | 0,9094
CHF
| 0,9086
CHF
| +0,09% (konstant) |
Heizölpreis | Freitag 30.04.2021 12:54 Uhr | Schluss Vortag 29.04.2021 | Veränderung zum Vortag |
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Deutschland | 62,84 € | 62,58 € | +0,43% |
Österreich | 68,04 € | 67,78 € | +0,39% |
Schweiz | 80,90 CHF | 80,94 CHF | -0,05% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
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Rohöl | konstant | ||
Heizöl | konstant | ||
alle Angaben ohne Gewähr |