Eingeschränkte Gaslieferungen treiben Heizölpreise an

15.06.22 • 10:25 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickeln sich am heutigen Morgen stark unterschiedlich. Während sie im Durchschnitt in Deutschland um 0,7 Cent pro Liter gestiegen sind, fielen sie bisher um durchschnittliche 1 Rappen pro Liter in der Schweiz. Der Bericht des US-amerikanischen API zeigt ein überwiegend negatives Bild der Ölbestände der USA. Die OPEC+ gehen von einem Anstieg des globalen Ölverbrauchs auf über 100. Mio. B/T ab dem dritten Quartal 2022 aus. Gazprom liefert aktuell 40 Prozent weniger Gas über die Nordstream-1-Pipeline nach Deutschland.

Bei den Rohölsorten WTI und Brent sehen wir im Vergleich zu gestern eine leichte Reduktion, wenngleich sich die Preise bereits wieder erholen. Die US-amerikanische Sorte WTI ist aktuell unter die psychologisch wichtige 120 Dollar pro Fass Marke gefallen. Aktuell wird ein Fass WTI für 119,34 Dollar, ein Plus von 0,22 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell für 121,63 Dollar pro Fass gehandelt, ein Plus von 0,45 Prozent. Der Euro nährt sich langsam wieder der psychologisch wichtigen 1,05 Dollar Marke an. Aktuell wird ein Euro für 1,0481 Dollar, ein Plus von 0,63 Prozent, gehandelt.

Leicht preissteigernde Impulse für die Heizölpreise kommen vom gestern Nacht veröffentlichten Bericht des US American Petroleum Institute (API). Zwar stiegen laut diesem die Rohölbestände der USA im Vergleich zur Vorwoche um 0,7 Mio. Barrel und der Markt hatte ein Minus von 1,4 Mio. Barrel erwartet, auf der anderen Seite enthält er nicht mehr viel positive Neuigkeiten. Die Bestände im Zentrallager Cushing nähern sich mit einem Minus von 1,1 Mio. Barrel wieder ihrem Langzeittief vom März dieses Jahres an. Damals lagen die Bestände bei 22,2 Mio. Barrel und der Markt geht davon aus, dass bei einem Unterschreiten der Grenze von 30 Mio. Barrel das Lager seine Aufgaben nicht mehr zu 100 Prozent erfüllen kann. Ebenfalls zeigt der Bericht des API unerwartet starke Abbauten bei den Benzinbeständen. Der Markt ging hier von einem minimalen Plus von 0,1 Mio. Barrel aus, laut Bericht des API kam es allerdings zu Abbauten in Höhe von 2,2 Mio. Barrel. Einziger weiterer, wenngleich kleiner positiver Punkt ist noch der Aufbau von 0,2 Mio. Barrel an Destillaten, zu denen auch Heizöl gehört. Insgesamt zeigt der Bericht einen weiteren Abbau der Bestände auf und damit einen höheren Bedarf, während es auf der Welt ein ohnehin zu knappes Angebot gibt.

Mittelfristige weitere schlechte Nachrichten für die Heizölpreise gibt es von der OPEC+. Nachdem der globale Ölbedarf im zweiten Quartal dieses Jahres auf rund 98,19 Mio. B/T gesunken ist, erwartet das Bündnis für die Quartale drei und vier 2022 eine deutliche Erholung des globalen Bedarfs. Hintergrund ist hier nicht zuletzt, dass das Bündnis mit einer baldigen Eindämmung der Corona-Endemie in China und einer damit verbunden starken Nachfrageerholung rechnet. Auch in anderen Teilen der Welt sieht das Bündnis Fortschritte bei der Corona-Bekämpfung, die laut dem Bündnis durch saisonale Bedingungen unterstützt werden. Für das Quartal drei rechnet das Bündnis mit einem globalen Bedarf von im Schnitt 100,85 Mio. B/T und im Quartal vier werden 102,77 Mio. B/T erwartet. Aus dem Bericht der OPEC+ geht allerdings auch hervor, dass das Bündnis im Mai 2022 einen Rückgang der Produktion von 176.000 B/T auf 28,51 Mio. B/T zu verzeichnen hat. Die Schätzung verschiedener Analysten von einem aktuellen Defizit zu den Förderquoten des Bündnisses von 1 Mio. B/T wird ebenfalls bestätigt. Allerdings wird darauf verwiesen, dass dies nicht zuletzt auf den Ukraine-Krieg und die daraus resultierende eingeschränkte russische Produktion zurückzuführen ist. Allerdings gibt es auch andere Mitgliedsstaaten, die ihre Förderquoten nicht ausreizen können.

In der D-A-CH-Region entwickeln sich die Heizölpreise wieder stark regional unterschiedlich. In Deutschland müssen Heizölinteressenten einen Aufpreis von 0,7 Cent pro Liter einkalkulieren. In Österreich fällt der durchschnittliche Aufschlag pro Liter mit 0,15 Cent bereits deutlich geringer aus. In der Schweiz sanken die Preise sogar um durchschnittlich 1 Rappen pro Liter Heizöl.

Die Anzahl der Bestellungen verblieb auf dem Niveau des Vortages. Hier dürfte trotz der teils stark gestiegenen Preise die Mitteilung beigetragen haben, dass Russland nur noch 60 Prozent der Kapazitäten der Nordstream-1-Pipeline nutzt, um Gas nach Deutschland zu transportieren und damit die Gas- und Heizölpreise antreibt. Statt der regulären 167 Mio. Kubikmeter Gas am Tag können aktuell laut Gazprom nur 100 Mio. Kubikmeter geliefert werden. Laut Gazprom ist ein nicht rechtzeitig durch die Siemens AG repariertes Teil in einer Kompressor-Station die Ursache. Da dadurch die Gaspreise einen deutlichen Sprung gemacht haben, ist ein solcher auch für Heizöl zu erwarten. Heizöl kann in einigen Industrien als Ersatz für Gas genommen werden und ist aktuell im Verhältnis günstiger. -fr-

HeizOel24-Tipp: Alle praktischen Informationen rund um Heizöl gibt es in der HeizOel24 App. Z. B. können Sie über die Chatfunktion und das Stimmungsbarometer erkennen, ob die Mehrzahl Ihrer Mitheizölinteressenten es vorzieht aktuell zu kaufen oder noch abwartet, um ein Schnäppchen zu ergattern. Außerdem können Sie sich Preisalarme einstellen, die Sie beim Erreichen Ihres Wunschpreises informieren oder direkt Heizöl jederzeit und bequem von überall bestellen. Diese und viele weitere Funktionen finden Sie in der HeizOel24 App. HeizOel24 15.06.2022

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