Heizöl teurer - Russland verhängt Exportverbot für Kraftstoffe

22.09.23 • 11:12 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise folgen zum Handelsstart dem gestrigen Aufwärtssprung der Rohöl- und Gasölpreise. Mit einem Tagesplus von bis zu zwei Cent bzw. Rappen je Liter finden sich die Inlandsnotierungen für Heizöl nun in etwa dort wieder, wo sie in die Woche gestartet sind. Vom kräftigen Kursrutsch am Montag und Dienstag ist nicht viel übrig und die zwischenzeitlich hohe Nachfrage flacht wieder ab. Der gestrige Preisschock kam aus Russland, das überraschend ein Exportverbot für Kraftstoffe verhängt hat. Hintergrund ist die Unterversorgung im eigenen Land. Die Meldung führte zu einem sprunghaften globalen Preisanstieg für Ölprodukte wie Heizöl.

Der Euro stagniert weiterhin bei 1,065 Dollar, während die Rohölsorten Brent und WTI einem moderaten Aufwärtstrend folgen. Brent notiert derzeit bei 93 Dollar pro Fass und WTI konnte sich weit über die psychologisch wichtige 90 Dollar Marke kämpfen. ICE Gasoil verzeichnete mit Kursen von bis zu 1.015 Dollar je Tonne den größten Preissprung nach der Russland-Meldung. Aktuell hat sich der Kurs in einem sehr volatilen Handelsumfeld bei 995 Dollar pro Tonne eingependelt. Die Heizölpreise werden im Tagesverlauf deshalb sehr wahrscheinlich fest bleiben und mit sprunghaften Preisänderungen ist zu rechnen.

Stark preistreibend auf die Heizölpreise wirkt sich heute das von Russland verkündete Exportverbot für Kraftstoffe aus. Das Land kämpft seit Monaten mit einer Unterversorgung im eigenen Land. Der schwache Rubel und ein Preisdeckel im Land machen Exporte für Produzenten wesentlich attraktiver. Inzwischen leidet allerdings nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Agrarwirtschaft, welche Probleme hat die Ernte ohne Kraftstoff einzuholen. Das Exportverbot soll nun so lange gelten, bis eine konstante Versorgung im Land gewährleistet ist und der Preisdeckel nicht mehr benötigt wird. Damit steht dem Weltmarkt wesentlich weniger Kraftstoff zur Verfügung. Die globale Verknappung betrifft vor allem Diesel und damit gleichzeitig Heizöl und dies sehr kurz vor Beginn der Heizperiode. Auch wenn Westeuropa aufgrund der Russland-Sanktionen nicht mehr unmittelbar von den Lieferbeschränkungen betroffen ist, so fallen die Mengenkürzungen mittelbar ins Gewicht, da der globale Gesamtverfügbarkeit schrumpft und die Börsenpreise für Gasöl in die Höhe treibt.

Trotz der Rezessionsängste in Europa bekamen auch die Rohölpreise einen Aufwärtsschub. U.a. liefert die rückläufige Wasserkraftnutzung in China und Indien einen Impuls. Beide Länder haben aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre mit einer sinkenden Zuverlässigkeit der Wasserkraft zu kämpfen und da die erneuerbaren Energien noch keine gleichmäßige Versorgung garantieren können, stieg über die ersten acht Monate dieses Jahres der Verbrauch an fossilen Energieträgern im Land um 6,1 bzw. 12,4 Prozent. Zwar handelt es sich hier nicht nur um Öl, sondern auch um Gas und Kohle, dennoch führt dieser Trend zu teurerem Rohöl.

Die Heizölpreise ziehen zum Tagesauftakt stark an. Wie gehabt folgt Österreich dem Börsentrend mit Verzögerung, so dass es hier derzeit nur einen durchschnittlichen Anstieg von 0,15 Cent bzw. Rappen gibt. Die Schweiz war dem Trend neuerlich voraus und hatte den Aufwärtssprung beim Gasöl bereits am gestrigen Nachmittag eingepreist, sodass sich hier am Freitagvormittag mitunter sogar sinkenden Heizölpreise zeigen. In Deutschland zeigt sich ein geteiltes Bild nach ersten Aufschlägen am gestrigen Nachmittag müssen Heizölinteressenten heute einen weiteren Cent pro Liter mehr einplanen, sodass sich der Aufschlag auf rund zwei Cent je Liter summiert. Gleichzeitig nehmen die regionalen Preisunterschiede in Abhängigkeit zur Nachfrage zu. Bei einem bundesweiten Durchschnittspreis von 1,14 Euro je Liter noteiren die Heizölpreise in den Bundesländern in einer Spanne von ca. 1,10 bis 1,18 Euro je Liter. Neben dem Süden Bayerns rund um München zählt nun auch Berlin zu den günstigsten Regionen. Am teuersten bleibt der Norden von Hamburg bis Bremen und auch Nordrhein-Westfalen zeigt sich ungewöhnlich hochpreisig. Der Exportstopp Russlands so kurz vor dem Wochenende und der beginnenden Heizsaison dürfte auch in den nächsten Tagen Marktbestimmend bleiben und die Heizölpreise hoch halten. Interessenten mit aktuellem Bedarf sind gefordert eine ausreichende Teilmenge für den Winter bestellen. Wer auf bessere Zeiten spekuliert sollte hierzu einen Zeithorizont bis mindestens Ende November ins Auge fassen. Von den üblichen Tagespreisschwankungen abgesehen gibt es aktuell kaum Anzeichen für sinkende Heizölpreise.-fr-

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