Heizöl teurer – Börsen preisen Risiko neu ein

22.08.25 • 10:55 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Nach den jüngsten DOE-Daten, den erneuten Angriffen auf russische Raffinerien und den schleppenden Friedensgesprächen zwischen Trump und Putin haben die Ölpreise am Donnerstag weiter zugelegt. Brent kann am Freitagvormittag seitwärts drehen, ist auf Wochensicht dennoch knapp zwei Prozent teurer. Auch im Heizölgeschäft der DACH-Region zeigen sich heute deutliche Aufschläge.

Die internationalen Ölpreise haben am Donnerstag deutlich zugelegt. Der Leitkontrakt ICE Gasoil für September kletterte auf 679,50 Dollar je Tonne, rund 10,50 Dollar mehr als am Vortag. Für Diesel und Heizöl in Europa ist der ICE Gasoil-Kontrakt an der Börse in London der maßgebliche Preis, an dem sich Händler orientieren. Auch die Rohölsorten Brent und WTI konnten ihre Vortageshochs übertreffen. Auslöser waren u.a. die jüngsten US-Lagerdaten: Das Energieministerium DOE meldete einen deutlichen Rückgang bei Rohöl- und Benzinbeständen. Solche Abbauten gelten als Signal, dass die Nachfrage robust bleibt, und geben den Preisen Auftrieb. Am Freitag setzt sich die feste Tendenz fort. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent notiert am Morgen bei knapp 68 US-Dollar, auch die amerikanische Ölsorte WTI legt zu und wird bei knapp 64 US-Dollar gehandelt.

Die geopolitische Lage rückt stärker in den Vordergrund. In Russland stehen nach den ukrainischen Angriffen auf Raffinerien inzwischen rund 13 Prozent der Verarbeitungsanlagen still. Das führt nicht nur zu Versorgungsengpässen an Tankstellen im Land selbst, sondern wirkt sich auch auf den internationalen Markt aus. Weil weniger in Russland verarbeitet wird, steigen die Rohölexporte – gleichzeitig fehlen aber wichtige Raffinerieprodukte wie Diesel oder Heizöl. Dieser Mix sorgt für Unsicherheit und wird von den Märkten als Risikoaufschlag eingepreist.

Im Fokus steht außerdem die US-Geldpolitik. Beim Notenbanktreffen in Jackson Hole wird Fed-Chef Jerome Powell Hinweise auf die Zinsentscheidung Mitte September geben. Die nächste Sitzung der US-Notenbank findet am 16. und 17. September statt. Viele Marktteilnehmer erwarten eine Senkung, um die Konjunktur zu stützen. Der Zusammenhang ist einfach: Niedrigere Zinsen machen Kredite günstiger, fördern Investitionen und Konsum und erhöhen so auch die Energienachfrage. Hohe Zinsen hingegen bremsen die Wirtschaft und dämpfen den Energieverbrauch.

Trotz dieser stützenden Faktoren gibt es auch Bremseffekte. Die OPEC+ hat angekündigt, ihre Produktion im September zu erhöhen, und saisonal geht die Nachfrage nach der Sommer-Reisesaison leicht zurück. Zudem bleibt für 2026 die Prognose einer Überversorgung bestehen. Kurzfristig überwiegt aber die geopolitische Unsicherheit – und die hat die Preise zum Wochenausklang spürbar nach oben bewegt.

Die Heizölpreise in Deutschland ziehen heute mit einem Aufschlag von durchschnittlich einem Cent je Liter nordwärts und durchbrechen damit die unliebsame 90 Cent-Marke. Einige Regionen in Mittel- und Süddeutschland legen noch eine Preisschippe rauf und knacken bereits die 91 Cent je Liter, während das Preisgefüge um Berlin, Hamburg und Köln mit ca. 88 Cent je Liter attraktiv bleibt. Neben den festeren Gasölnotierungen wirkt auch der schwächere Euro preistreibend.

In der Schweiz zeigt sich die jüngste Teuerung nicht allzu ausgeprägt. Dort müssen Verbraucher mit einem kantonweiten durchschnittlichen Aufpreis von 0,5 Rappen je Liter rechnen. Wobei auch hier eine Rolle spielt, wo geheizt wird. Zum Beispiel zahlen Ölheizer in den Kantonen Obwalden und Freiburg gut 93 Rappen für den Liter Heizöl, in Basel und Waadt sind es nur ca. 89 Rappen. Die Heizölpreise in Österreich zeigen am Vormittag eine geringfügige Teuerung, bleiben aber beharrlich auf Abwärtskurs. Seit Anfang August hat Heizöl über fünf Prozent seines Preisgewichtes abgeworfen. Das Preistief aus Mai, als Heizöl 1,03 Euro / Liter gekostet hat, ist aufgrund der eher zähen Abwärtsbewegung noch weit weg. Aber immerhin stimmt die Richtung. Über die gesamte DACH-Region hinweg bleibt die Nachfrage belebt.

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