Ölpreise holen Luft – Trump verschärft Druck auf Venezuela

17.12.25 • 10:59 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel

Nach mehreren schwachen Tagen haben sich die Ölpreise am Dienstag kurzzeitig von ihrem Tief gelöst. Auslöser war weniger neue Nachfrage als politische Eskalation. Die USA verschärfen den Druck auf Venezuela und bringen damit mögliche Lieferausfälle zurück ins Spiel. Tendenziell ist das jedoch eher ein Schluckauf statt einer nachhaltigen Aufwärtskorrektur. Denn die bearishen Faktoren haben Bestand. Im Inland ergeben sich für die Heizölpreise am Vormittag leichte Aufschläge, die mit durchschnittlich 0,4 Cent bzw. Rappen je Liter zu Buche schlagen.

Am Ölmarkt prallten am Dienstag zwei Kräfte frontal aufeinander. Auf der einen Seite bleibt das große Thema ein erwartetes Überangebot im kommenden Jahr, verstärkt durch die laufenden Gespräche über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine. Die Verhandlungen in Berlin drehten sich zuletzt um Sicherheitsgarantien für Kiew, einen möglichen Verzicht auf einen NATO-Beitritt sowie eine Waffenruhe entlang der aktuellen Frontlinien. Genau diese Punkte nähren am Markt die Hoffnung auf eine baldige Beendigung des seit knapp vier Jahren andauernden russischen Großangriffs auf die Ukraine.

Auf der anderen Seite sorgte Washington für neue Unruhe. US-Präsident Trump ordnete eine Blockade sanktionierter venezolanischer Öltanker an und stellte weitere Schritte in Aussicht. Seit der Beschlagnahmung eines Tankers in der vergangenen Woche meiden bereits mehrere Schiffe venezolanische Gewässer. Händler preisten daraufhin das Risiko ein, dass venezolanische Exporte deutlich zurückgehen könnten.

Nach dem starken Preisrutsch der vergangenen Tage nutzten Marktteilnehmer diese Schlagzeilen für eine technische Gegenreaktion. Brent und WTI zogen im Tagesverlauf wieder an, blieben jedoch klar unter den Niveaus der Vorwoche. Insgesamt wirkte die Bewegung eher wie ein kurzes Luftschnappen nach dem Absturz als wie ein echter Richtungswechsel.

Trotz der heutigen Gegenbewegung an den Ölbörsen bleibt das Umfeld für Heizölkäufer günstig. Die Charts zeigen, dass der übergeordnete Trend seit Mitte November klar abwärtsgerichtet ist und kurzfristige Preiserholungen bislang konsequent zurückgeholt wurden. In Deutschland bleiben die Heizölpreise nahe ihrer Vortagesmarkierung. Aktuell kostet der Liter im bundesweiten Mittel 88,9 Cent.

Auch in Österreich setzt sich der Abwärtstrend grundlegend fort. Die Preise bewegen derzeit bei 1,07 Euro je Liter im landesweiten Durchschnitt und zeigen sich so günstig wie zuletzt im Juni. In der Schweiz fällt die Bewegung etwas stärker aus. Aktuell kostet Heizöl etwa 0,7 Rappen mehr pro Liter als gestern. Dennoch bleiben die Heizölpreise nahe ihres 6-Monatstiefs und die Kaufgelegenheit bleibt attraktiv.

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