Die Ölbären haben Markt fest im Griff
22.10.20 • 12:56 Uhr • HeizOel24 News • Janin Wordel
Die gestrigen DOE-Daten zogen den Ölpreisen den Boden unter den Füßen weg. Im frühen Handel bauten sie ihre Verluste weiter aus, sodass sich schon gestern Nachmittag ordentlich Abwärtspotenzial bei den Heizölpreisen im Inland andeutete. Der Liter Heizöl geht mit durchschnittlich 0,6 Cent bzw. Rappen heute deutlich herunter.
Die Ölpreise knüpften im frühen Donnerstagshandel an ihre Vortagsverluste an, nachdem die Daten des Department of Energy gestern ihr zartes Gerüst der Stabilität untergruben. Entgegen der API-Daten vom Dienstag verzeichneten die Benzinvorräte einen deutlichen Anstieg von 1,9 Millionen Barrel (API: -1,6 Millionen Barrel), wie das US-Energieministerium mitteilte. Die Kraftstoffnachfrage ist ein wichtiger wirtschaftlicher Indikator, weshalb die Benzinaufbauten und eine gesunkene Raffinerieauslastung die Konjunktursorgen der Markteilnehmer erneut aufleben ließen und den Preis für amerikanisches Rohöl gestern Nachmittag unter die 40 US-Dollar-Marke schickten. Am Morgen fielen die Rohöl-Futures von West Texas Intermediate (WTI) nochmals um 23 Cent auf 39,78 US-Dollar pro Barrel. Die Brent-Rohöl-Futures gaben um 21 Cent auf 41,52 US-Dollar pro Barrel nach.
Die rasante Ausbreitung des Coronavirus bleibt an den Ölbörsen und Finanzmärkten dominierendes Thema. Immer neue Rekordhochs bei den Zahlen der Neuinfizierten hemmen das weltweite Wirtschaftswachstum. Die Ölbullen haben Schwierigkeiten, sich auf dem Börsenparkett zu behaupten, sodass die Ölpreise auch weiterhin niedrig bleiben. Neue Impulse sollten mit den US-Wahlen am 03. November kommen. Der Demokrat Joe Biden möchte bis 2035 erreichen, dass der US- Energie-Sektor keinen Kohlenstoff mehr ausstößt. Auch liegt nahe, dass das von Trump einseitig gekündigte Nuklearabkommen mit dem Iran wiederbelebt wird. Wäre das der Fall, könnte der Iran als Ölexporteur an den Weltmarkt zurückkehren, wodurch auch das Ölangebot steigt. Experten sehen bei einem Machtwechsel den Ölpreis auf Abwärtskurs. Gegenhalten würde dann die OPEC+ mit weiteren Fördermengendrosselungen, die in der Vergangenheit für Stabilität in der Preislandschaft sorgten.
Auf dem Inlandsmarkt warten Kunden auf weitere Preistiefs. Der Herbst scheint sich eine Scheibe vom Sommerloch abgeschnitten zu haben. Der untypisch geringen Nachfrage für diese Jahreszeit geht die Bevorratungswelle im Frühjahr voraus, sodass viele Tanks noch voll sind. Auch spielt das Abwärtspotenzial der Heizölpreise den Verbrauchern zu. Mit dem Wissen um die CO2-Besteuerung ab dem nächsten Jahr pokern deutsche Kunden bis zuletzt, um gerade noch in 2020 beliefert zu werden. Aber auch für Verbraucher aus Österreich und der Schweiz ist Heizöl so günstig wie schon lange nicht mehr. Zu der komfortablen Lage, warten zu können, bleiben derzeit auch die Lieferfristen moderat. Die gleichmäßig verteilte Bestellkurve veranlasst keine Staus in den Auftragsbüchern der Heizölhändler. -jw
HeizOel24-Tipp: Warten Sie auch auf einen bestimmten Preis? Dann nutzen Sie am besten unseren Preisalarm. Ist ihr Wunschpreis erreicht, informieren wir Sie. HeizOel24 22.10.2020
Börsendaten | Donnerstag 22.10.2020 12:56 Uhr | Schluss Vortag 21.10.2020 | Veränderung zum Vortag |
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Rohöl Brent Crude | 42,06
$
pro Barrel | 41,71
$
pro Barrel | +0,84% |
Gasöl | 331,00
$
pro Tonne | 329,50
$
pro Tonne | +0,46% |
Euro/Dollar | 1,1831
$
| 1,1859
$
| -0,24% (etwas schwächer) |
USD/CHF | 0,9074
CHF
| 0,9044
CHF
| +0,33% (etwas fester) |
Heizölpreis | Donnerstag 22.10.2020 12:56 Uhr | Schluss Vortag 21.10.2020 | Veränderung zum Vortag |
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Deutschland | 38,78 € | 39,00 € | -0,58% |
Österreich | 54,23 € | 54,23 € | 0,00% |
Schweiz | 63,26 CHF | 0,00 CHF | 0,00% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
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Rohöl | konstant | ||
Heizöl | konstant | ||
alle Angaben ohne Gewähr |