Heizölpreis: Seitwärts bis leicht aufwärts

05.07.23 • 11:58 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Ölpreise an der Londoner Börse konnten am Dienstag deutlich zulegen. Das Resultat zeigt sich am Mittwoch bei den inländischen Heizölpreisen in Form von Aufschlägen von rund einem Cent bzw. Rappen je Liter. Die Verbrauchernachfrage nach Heizöl zog gestern deutlich an und bleibt auch heute erhöht. Insgesamt ist unter Berücksichtigung der Jahreszeit viel los am Heizölmarkt und Kunden zeigen kurz vor den Sommerferien noch einmal reges Kaufinteresse.

Der Euro ist wieder auf den Wert von 1,08 Dollar gefallen, während sich ICE Gasoil mit 716,75 Dollar wieder deutlich über die psychologisch wichtige Marke von 700 Dollar pro Tonne kämpfen konnte. Die Rohölsorten Brent und WTI konnten im Vortagesvergleich Gewinne erzielen, haben allerdings bereits wieder eine minimale Abwärtsrichtung eingeschlagen. Ein Fass der Nordseesorte Brent notiert derzeit bei 75,83 und ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI bei 70,89 Dollar pro Fass. Tendenziell hat ICE Gasoil so stark an Wert gewonnen, dass die Heizölpreise bis zur Mittagszeit stetig steigen dürften. Die Entwicklung für den Nachmittag ist dagegen noch offen, da die Kursbewegungen zu gering sind, um eine Prognose zu treffen.

Die neusten Förder- bzw. Exportquotenkürzungen Saudi-Arabiens und Russlands konnten die Ölpreise nur kurzfristig stützen. Trotz starker Bemühungen der OPEC+, welcher die beiden Länder angehören und welche ca. 40 Prozent der globalen Ölproduktion vereint, die Preise durch Förderquotenkürzungen nach oben zu treiben, sinken diese stetig. Investoren befürchten weiterhin, dass die globale Wirtschaft in eine Rezession rutscht. Neuste Zahlen aus dem produzierenden Gewerbe bestätigen dies. Entweder bleibt das Wachstum wie in China weit hinter den Erwartungen zurück oder ist bereits rückläufig wie in der Eurozone oder Südkorea. Auch die weiterhin hohe Inflation wird in Europa und den USA sehr wahrscheinlich zu weiteren Zinserhöhungen und damit einem weiter rückläufigen Bedarf an allem führen, was sich auch preisdrückend auf die Ölpreise auswirkt. Die OPEC+ und Internationale Energie Agentur (IEA) predigen seit Monaten, dass sich die Preisentwicklung aufgrund abnehmender Ölbestände weltweit umkehren wird. Bisher ist dieser Effekt nicht eingetreten und nicht klar absehbar, so dass diese Prognose nach und nach ihre preisstützende Wirkung einbüßt.

Von offizieller Seite der PCK-Raffinerie in Schwedt wurde bestätigt, dass die Auslastung im Juni 2023 erstmals seit Jahresbeginn wieder auf über 70 Prozent gestiegen ist. Neben dem besseren Angebot für Rohöl, ist damit auch wieder die Produktion von Bitumen, einem wichtigen Bestandteil beim Straßenbau, möglich. Umfangreiche Wartungsarbeiten wurden in der Zeit der geringen Auslastung durchgeführt und sind inzwischen abgeschlossen, so dass alle Anlagen theoretisch wieder nutzbar sind. Mit dem seit diesem Monat eintreffenden Rohöl aus Kasachstan, wird sich das Angebot an Ölprodukten in Ostdeutschland erhöhen und damit mehr Produkte wie Heizöl in anderen Teilen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands verfügbar machen. Der Fokus richtet sich nun auf die schnellstmögliche Beantragung der staatlichen Fördergelder für die Modernisierung der nach Rostock führenden Pipeline für eine langfristige höchstmögliche Raffinerieauslastung.

In der DACH-Region befinden sich die Heizölpreise in Deutschland und Österreich weiterhin im Seitwärtstrend. Seit Mai bewegen sich die Notierungen im Bereich vom 90 Cent je Liter in Deutschland und 1,10 Euro je Liter in Österreich. Die Heizölpreisentwicklung in der Schweiz nicht nur eine höhere Volatilität als in den beiden Nachbarländern, sondern auch recht eindeutig nach oben. Die Gründe sind im nationalen Wettbewerb und der robusten Nachfrage zu suchen. Auch der niedrige Rheinpegel spielt eine Rolle, da Transporte in die Schweiz die weiteste Strecke flussaufwärts zurücklegen müssen und höhere Frachtraten, für nicht voll beladene Schiffe, hier am meisten auf den Preis durchschlagen. Währungsseitig finden sich dagegen keine Argumente. Sowohl Franken als auch Euro zeigen sich gegenüber dem US-Dollar seit Wochen konstant. -fr-

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