Ölpreis hält hohes Niveau - Heizölpreise geben kaum nach

07.09.23 • 12:12 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Der leicht nachgebende Gasölpreis an der Londoner Rohstoffbörse ICE führt heute Vormittag zu einem durchschnittlichen Preisrückgang von 0,4 Cent je Liter Heizöl. In der Schweiz werden bis zu 0,8 Rappen erreicht. Die Abwärtsbewegung wird derzeit allerdings durch die relativ stabilen Rohölpreise begrenzt, die den gesamten Ölsektor neuerlich stützt. Eine größere Abwärtskorrektur nach dem jüngsten Anstieg bleibt damit aus und die Heizölpreise verbleiben in unmittelbarer Nähe des erreichten Halbjahreshochs. Die Nachfrage nach Heizöl zeigt sich der Jahreszeit entsprechend erhöht. Die Kauflaune der Verbraucher bleibt ob des Preisanstiegs allerdings spürbar getrübt. Gekauft wird nur das Nötigste für den kommenden Winter. Kleine Mengen und Ratenkäufe sind Trumpf.

Trotz der weiterhin hohen Rohölpreise von 90 bzw. 87 Dollar pro Fass Brent und WTI, sanken die ICE Gasoil Preise um rund zwei Prozent auf 934 Dollar pro Tonne. Dies ermöglicht heute, trotz des ebenfalls weicheren Euros, der auf einen Gegenwert von 1,071 Dollar nachgab, kleinere Abwärtsspielräume. Beim heizöl zeigen sich kleinere Preisrückgänge in Deutschland und der Schweiz, während sich der österreichische Heizölmarkt mit Kurskorrekturen noch zurückhält. Beim Ölpreise ist nun darauf zu achten, ob die psychologisch wichtige 90-Dollar-Marke als Unterstützung hält. Inländische Heizöl-Preisfaktoren spielen bis auf Weiteres eine untergeordnete Rolle.

Kurzfristig steigt der Aufwärtsdruck auf die Ölpreise. Neben dem anstehenden Beginn der Heizsaison und der unerwarteten Verlängerung der freiwilligen Kürzungen Russlands und Saudi-Arabiens, treiben auch stockende Verhandlungen zwischen der Türkei und dem Irak sowie US-amerikanische Benzinrekordpreise und immer weiter abnehmende Ölbestände.

Laut Insidern ist mit der Wiederaufnahme der Ölexporte aus der im Irak liegenden semiautonomen kurdischen Region über die türkische Kirkuk-Ceyhan-Pipeline frühstens im Oktober zu rechnen. Derzeit scheitert die Wiederaufnahme an der Strafzahlung in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar. Die Türkei besteht darauf, dass Kurdistan diese übernimmt und der Irak scheint bisher nicht bereits für die Wiederaufnahme unter den für ihn besseren Bedingungen auf die Zahlung zu verzichten. Seit Ende März 2023 fehlen dem Ölmarkt daher 450.000 B/T Öl aus Kurdistan.

In den USA wiederum leeren sich die Ölbestände weiter. Laut dem gestern Nacht veröffentlichtem Bericht des American Petroleum Institute (API) fielen die Bestände für Rohöl und Benzin deutlich stärker als vom Markt erwartet und nur die Destillate konnten minimal zulegen. Mit Spannung wird allerdings der für heute Nachmittag anstehende Bericht des Department of Energy (DOE) erwartet, da dieser genauere und umfangreichere Daten enthält. Da sich die US-amerikanischen Benzinpreise dennoch auf einem Zehnjahreshoch befinden, sieht sich die Regierung gezwungen Maßnahmen zu ergreifen. Dies soll durch die Freigabe der Benzinnotfallreserve der USA geschehen, welche eine Million Barrel Benzin enthält und seit der Einführung 2014 nicht genutzt wurde. Der Einfluss der relativ kleinen Menge auf die Benzinpreise wird allerdings als gering eingestuft.

Auch die saudischen und russischen Kürzungen wirken derzeit preistreibend, könnten allerdings mittelfristig die Preise wieder senken. Potentiell kurbeln sie den Inflationsdruck in den Verbraucherländern stark an und setzen damit die Zentralbanken in Zugzwang. Dies führt möglicherweise zu weiteren Zinserhöhungen und einem längerfristig hohem Zinsniveau, was sich negativ auf die Ölnachfrage auswirkt.

In der DACH-Region starten die Heizölpreise größtenteils unterhalb der gestrigen Niveaus in den Handel. Vor allem im Süden Deutschlands sorgt die derzeit gute Versorgungslage mit den hohen Temperaturen und den Ferien für Abwärtsbewegungen. Im Schnitt zahlen deutsche Interessenten 0,4 Cent und Schweizer Heizölnutzer 0,8 Rappen weniger pro Liter. Der österreichische Ölmarkt wartet wiederum auf die Reaktion der Rohölsorten auf den Rückgang der Produktpreise und verzichtet noch auf nennenswerte Preiskorrekturen. Die Nachfrage bleibt in den drei Ländern derweil hoch. Kurz vor der Heizsaison gibt es derzeit keinen absehbaren Impuls für eine signifikante Abwärtskorrektur der Heizölpreise und setzt damit die bisher unentschlossenen Heizölkunden unter Druck. -fr-

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