Öl- und Heizölpreis: Korrektur à la Achterbahn

20.09.23 • 12:20 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Im Nachgang der festen Börsentendenz vom Dienstagnachmittag ziehen die Heizölpreise vor allem in Deutschland deutlich, um bis zu einen Cent je Liter, an. Die Korrektur vom Montag und Dienstag ist damit vorerst beendet. Am Mittwoch selbst zeichnet sich allerdings bereits die nächste Trendwende ab. Seit dem Morgen ist der Gasölpreis an der Londoner Rohstoffbörse ICE rückläufig und könnte die Heizölpreise erneut ins Schlepptau nehmen. Heizölkunden dürfte ein weiterer Rückgang freuen, denn der Bedarf ist nach wie vor groß, wie der bisherige Wochenverlauf gezeigt hat. Kaum sinken die Preise zieht die Nachfrage steil an.

Die Rohölpreise für Brent und WTI folgen zum Tagesauftakt einer Abwärtstendenz, werden mit 93 bzw. 90 Dollar pro Fass gehandelt und ziehen auch die Gasölpreise mit nach unten. Diese befinden sich nun wieder auf dem Niveau von Dienstagvormittag bei rund 960 Dollar je Tonne wieder. Da der Euro auf 1,068 Dollar klettern konnte, sollten sich die aktuellen Preisanstiege beim Heizöl rein rechnerisch wieder zurückbilden. Ob die Heizölpreise von Dienstagvormittag tatsächlich schnell wieder erreicht werden, ist allerdings fraglich. Die stak steigende Inlandsnachfrage sorgt für steigende Frachtraten im Inland. Am besten stehen die Chancen nach wie vor im Süden Deutschlands. Im Bayern und Baden-Württemberg ist viel Ware im Markt, was die Preise zumeist unter 1,10 Euro je Liter hält. Berlin zeigt mit 1,09 Euro je Liter ebenfalls verhältnismäßig günstige Heizölpreise. Eher hochpreisig ist aktuell der Norden mit 1,15 Euro je Liter Heizöl im Raum Hamburg. Köln, Frankfurt und Leipzig gliedern sich dazwischen ein.

Die Ölproduktpreise bekamen gestern unter anderem aufgrund der Ankündigung Russlands, Rückenwind, ab dem ersten Oktober 2023 bis zum Juni 2024 eine Exportsteuer auf Raffinerieerzeugnisse von 250 Dollar pro Tonne zu erheben. Russland hat seit einigen Wochen mit der Kraftstoffversorgung im eigenen Land zu kämpfen und will mit der Steuer den Verbleib im eigenen Land attraktiver gestalten. Dies führt wiederum zu Defiziten außerhalb des Landes und treibt die Ölproduktpreise an.

Gebrochen wurde der Aufwärtstrend beim Gasöl in dieser Woche durch die Unsicherheit des Marktes in Bezug auf die globale Konjunkturerwartung. Diese ist eng verknüpft mit dem heutigen Treffen der US-amerikanischen Notenbank (Fed). Der Markt erwartet größtenteils ein Beibehalten des aktuellen Zinsniveaus, ist sich allerdings nicht sicher, ob die Fed im Angesicht der hartnäckig hohen Inflation ihre aggressive Zinspolitik längerfristig fortführt. Falls die Zinsen längerfristig hoch bleiben und ggf. weiter erhöht werden, wird erwartet, dass die US-amerikanische Wirtschaft statt einer leichten Einschränkung ggf. einen harten Crash durchmachen wird. Da der Markt versucht die potentiellen Probleme und Möglichkeiten in den nächsten sechs Monaten bereits jetzt einzupreisen, setzt sich nun die technisch bereits erwartete Abwärtskorrektur der Überkauften Ölkontrakte durch.

In der DACH-Region bewegen sich die Heizölpreise zum Mittag im Spannungsfeld der schnell drehenden Börsennotierungen. Während am Morgen zunächst die Aufschläge vom gestrigen Nachmittag eingepreist wurden, kommt von der Börsen am Mittag neuer Abwärtsdruck in die Heizölpreise. In der Schweiz reagieren die Heizölnotierungen wie gewohnt am schnellsten und haben den bereits wieder den Weg in Richtung Süden eingeschlagen. Österreich zeigt die bekannte Trägheit beim Pricing. Auf- und Abschläge vom Weltmarkt werden hier zumeist mit Verzögerung weitergegeben. Was positiv gesehen zur Folge hatte, dass auch die gestrige Teuerung noch gar nicht im Inlandspreis angekommen war. Spannend für die Gasölpreise an der Börse wird es erneut heute Nachmittag, wenn um 16:30 Uhr (MESZ) die US-Lagerbestandsdaten vom Department of Energy veröffentlicht werden. Die wöchentliche Erhebung wird die neuesten Zahlen zur Nachfrage und zu den Ölbeständen der USA enthalten und voraussichtlich erneut tendenziell die Ölpreise antreiben. Ob der Bericht der Fed wiederum die Preise stark drücken wird, ist offen. -ok-

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