Ölpreis auf 15-Wochen-Tief

08.11.23 • 12:59 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die zu Wochenbeginn eingeleitete Abwärtskorrektur der Ölpreise an den Börsen setzt sich fort und die Heizölpreise in der DACH-Region fallen neuerlich um rund einen Cent bzw. Rappen je Liter. Seit Wochenbeginn summieren sich die Abschläge nunmehr auf bis zu vier Cent in Deutschland und drei Cent bzw. Rappen je Liter in Österreich und der Schweiz. Heizölkunden mit Tankbedarf greifen die Kaufgelegenheit direkt auf und quittieren den Preisrückgang mit einer verstärkten Bestelltätigkeit. Die Rohöl- und Gasölnotierungen erreichen derweil den niedrigsten Börsenstand seit Ende Juli und eröffnen Raum für neue Spekulationen.

Die Preise für Brent (Nordseeöl) und WTI (US-Rohöl) befinden sich mit 81 bzw. 77 Dollar je Barrel auf dem tiefsten Niveau seit Ende Juli. Selbiges gilt für Gasöl, das aktuell mit 847 Dollar je Tonne gehandelt wird. Nach der einseitigen Fokussierung des Ölmarktes auf die mögliche Ausweitung des Krieges zwischen der Hamas und Israel auf die gesamte Nahost-Region, dominieren nun wieder klassische Angebots- und Nachfragethemen den Welthandel. Während gestern die schwächelnden chinesischen Exporte auf dem Ölpreis drückten, ist es heute die US-amerikanische Wirtschaft. Laut American Petroleum Institute (API) stiegen die Rohölbestände in der letzten Woche um 12 Mio. Fass an, was eine deutlich gesunkene Nachfrage suggeriert. Zusätzlich revidierte die US-amerikanische Energy Information Administration (EIA) den voraussichtlichen Ölverbrauch der USA für das Jahr 2023 auf 20,1 Mio. B/T. Ein Minus von 300.000 B/T statt dem ursprünglich angenommenen Anstieg von 100.000 Mio. B/T.

Nicht nur die hinter den Erwartungen zurückbleibende Ölnachfrage drückt auf den Preis. Auch auf der Angebotsseite gibt es preisdrückende Faktoren. Die EIA geht von einem Anstieg der venezuelischen Rohölproduktion von knapp 200.000 B/T bis 2024 auf durchschnittlich 900.000 B/T aus. Und die Ölmarktanalysten von Goldman Sachs haben die Ölexporte per Schiff von sechs OPEC-Mitgliedern geprüft. Heraus kam, dass diese seit April die Fördermengen zusammen um zwei Mio. Fass pro Tag kürzen wollten, realistisch aber gemeinsam nur 0,6 Mio. B/T weniger fördern. Damit fällt die vom Ölmarkt angenommenen Angebotsverknappung geringer aus und wird teilweise wieder ausgepreist.

Heizölkunden in der DACH-Region profitieren in dieser Woche stark vom neuen Fokus des Ölmarktes auf die schwache Nachfrage. Der Konflikt im Nahen Osten und das damit verbundene Risiko eines signifikanten Angebotsausfalls, wurde sukzessive ausgepreist. Gleichzeitig fehlt es der globalen Wirtschaft an Wachstumsperspektiven und die Frage nach der Exit-Strategie Saudi-Arabiens aus den monatlichen Verknappungsrunden wird lauter. Unter dem Strich steigen für Heizölkunden die Aussichten auf sinkende Heizölpreise und für Kunden in Deutschland rückt kurz vor Jahresschluss noch einmal die Ein-Euro-Marke in Reichweite. Ob der Literpreis tatsächlich so weit fällt, wird nicht zuletzt von der regionalen Nachfrage und natürlich von der weiteren Börsenentwicklung abhängen. -ok-

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