Gas zieht Ölpreise nach oben

29.08.22 • 10:51 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Heizölpreise in Deutschland und Österreich starten mit Aufpreisen in die neue Woche, während es in der Schweiz heute früh leichte Nachlässe gibt. Mit einem Plus von durchschnittlich 1,05 Cent pro Liter Heizöl zahlen deutsche Interessenten heute früh die höchsten Aufschläge. Die politischen Unruhen in Libyen steigern sich in ihrem Ausmaß, so dass ein Wiederaufflammen des Bürgerkrieges befürchtet wird. Die angekündigten erneuten Wartungsarbeiten an der Nordstream-1-Pipeline haben bis Freitagabend zu einer Steigerung der Gaspreise von 39 Prozent geführt.

Die Rohölpreise und ICE Gasoil starten im Vortagesvergleich höher in die neue Woche, während der Euro nachgeben musste. Ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI wird aktuell mit 93,89 Dollar pro Fass, einem Plus von 0,95 Prozent, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 101,61 Dollar pro Fass gehandelt, einem Plus von 1,00 Prozent. Ein Euro wird aktuell mit 0,9943 Dollar gehandelt, einem Minus von 0,19 Prozent. Der ICE Gasoil Terminkontrakt wurde zum Vortagesschluss mit 1.1194,00 Dollar gehandelt, einem Plus von 1,70 Prozent.

Schlechte Nachrichten für die Ölpreise kommen aus Libyen. Das Land leidet aktuell an politischen Unruhen, da es zwei Machblöcke gibt. So kam es am Wochenende in der Hauptstadt Tripolis zu einem bewaffneten Konflikt mit 32 Toten. Die Angreifer unterstützen den Regierungsanspruch von Fathi Bashagha, welcher durch den General Hafter und dessen Truppen unterstützt wird. Angegriffen wurde ein Konvoi der aktuell amtierenden Regierung von Abdul Hamid Dbeibah. Dessen Regierung wird von der UN anerkannt, das Regierungsmandat erlosch allerdings bereits im Mai diesen Jahres. Die Regierung um Dbeibah will die Macht allerdings erst nach offiziellen Neuwahlen abgeben. Aufgrund dessen, dass pro Bashagha Truppen außerhalb Tripolis stationiert wurden, befürchten Beobachter einen erneuten Bürgerkrieg in Libyen. Dies würde sich mit ziemlicher Sicherheit stark auf die libysche Ölproduktion von derzeit 1,2 Mio. B/T auswirken. Durch die internen Konflikte sank die Ölproduktion teils auf unter 100.000 B/T.

Ebenfalls negativ wirken sich die explosiv steigenden Gaspreise auf die Ölkosten aus. Seit Russland angekündigt hat Nordstream 1 erneut zu warten, wird das Risiko einer weiteren Reduktion der gelieferten Mengen oder gar das Ausbleiben weiterer Lieferungen am Markt eingepreist. Einen Tag nach der Ankündigung, war der Gaspreis am Freitagabend bereits um 39 Prozent angestiegen. Im Zuge dessen stellen bereits mehrere Unternehmen denen das möglich ist die Energieproduktion von Gas auf Öl um. Um die Konsequenz zu verdeutlich, in Deutschland kostete die Megawattstunde Strom 840 Euro. Der Einkaufspreis der Kilowattstunde liegt damit bei 0,84 Euro. Vergleicht man diesen Einkaufswert mit den Endkundenpreisen vom letzten Jahr, welche teils unter 0,3 Euro pro Kilowattstunde lagen, kann man erahnen, was noch für kurzfristige Preissteigerungen auf die Verbraucher zukommen werden. Da aktuell auch nur das Risiko eines längerfristigen Ausfalls oder einer weiter reduzierten Liefermenge eingepreist werden, wird der Preis bei dem tatsächlichen Eintreten dieser negativen Ereignisse sehr wahrscheinlich noch stärker steigen.

In den Euro-Ländern der D-A-CH-Region starten die Heizölpreise mit einem deutlichen Plus in die neue Woche, während die Schweiz sogar einen leichten Rückgang am Montagmorgen verzeichnen kann. In Deutschland zahlen Heizölkunden im Vortagesvergleich durchschnittlich 1,05 Cent mehr pro Liter. In Österreich zahlen Interessenten im Schnitt 0,35 Cent mehr pro Liter Heizöl, während sich Heizölnutzer in der Schweiz über einen Rückgang von im Durchschnitt 0,2 Rappen freuen können.

Im Vergleich mit dem Vorwochenwochenende gingen die Bestellungen um ca. 35 Prozent zurück. Hintergrund dürften die seit Donnerstag stark steigenden Preise sein. Tendenziell wird der Preis auch weiterhin seinem Aufwärtstrend folgen, da sich aktuell keine großen Entspannungspunkte abzeichnen. Einzig eine Einigung zwischen den USA und dem Iran zur Rückkehr zum Atomabkommen, könnte den Weltmarkt mit potentiell 1,5 Mio. B/T iranischem Öl entlasten. Allerdings wird davon ausgegangen, dass es ca. ein halbes Jahr dauern würde, bevor diese Exportwerte erreicht werden können und die Wahrscheinlichkeit einer Einigung wird weiterhin als gering eingestuft. -fr-

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