Heizöl – Gas zeichnet sich als erneuter Preistreiber ab

18.10.22 • 09:39 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

In Deutschland sind die Heizölpreise im Vortagesvergleich erneut um durchschnittlich 1,5 Cent gestiegen, während sie in Österreich und der Schweiz ungefähr auf dem Niveau des Vortages verblieben sind. Die US-amerikanische EIA geht davon aus, dass die Schieferölproduktion der USA erstmals seit zwei Jahren den Wert aus dem März 2020 im November dieses Jahres übertreffen und 9,104 Mio. B/T fördern wird. Vor Europa warten dutzende LNG-Tanker auf die Entladung und aufgrund zu geringer Kapazitäten wird bereits eine Abwanderung der Ladungen z. B. nach Asien befürchtet.

Während die Rohölpreise ungefähr auf dem Niveau des Vortages verblieben, startet der Euro im Vortagesvergleich deutlich stärker in den heutigen Handel. Ein Fass der US-amerikanischen Rohölsorte WTI wird aktuell mit 86,22 Dollar, einem Plus von 0,65 Prozent zum Vortagesschluss, gehandelt. Ein Fass der Nordseesorte Brent wird aktuell mit 92,35 Dollar, einem Plus von 0,4 Prozent, gehandelt. Der Euro konnte im gestrigen Handel gegenüber dem Dollar wieder an Wert gewinnen und die psychologisch wichtige 0,98 Dollar Marke knacken. Ein Euro wird aktuell mit 0,9852 Dollar gehandelt, einem Plus von 0,11 Prozent. Leider hat der ICE Gasoil Terminkontrakt den gestrigen Tag ebenfalls im Plus beendet und nahezu sämtliche Verluste des Vortages wieder ausgeglichen. ICE Gasoil wurde zum gestrigen Handelsschluss mit 1.112,25 Dollar, einem Plus von 2,44 Prozent, gehandelt.

Gute Nachrichten für die Ölpreise kommen aus den USA von der US-amerikanischen Energy Information Administration (EIA). Nachdem die US-amerikanische Schieferölproduktion in Folge des Nachfrageeinbruchs in den Anfangsjahren der Coronapandemie massiv eingebrochen ist, erholt sie sich langsam im Angesicht der nun bereits seit Monaten hohen Preise. Die Produktion ist deutlich teurer als bei anderen Produktionswegen, so dass es ein Umfeld mit hohen Preisen geben muss. Zwar hat die EIA die Prognosen für die Förderung im Oktober 2022 von 9,12 Mio. B/T auf 9,0 Mio. B/T reduziert, aber geht davon aus, dass wir im November dieses Jahres eine deutliche Steigerung sehen werden. Die EIA geht davon aus, dass die US-amerikanische Schieferölproduktion im November 2022 auf 9,104 Mio. B/T steigen wird und damit den Wert aus dem März 2022 erstmals in den letzten zwei Jahren übertreffen wird. Damit wird das globale Angebotsdefizit etwas ausgeglichen, auch wenn die produzierten Mehrmengen im Vergleich zu den durch die Förderkürzungen ausfallenden realen Produktionsmengen der OPEC+ von prognostizierten rund 1,0 Mio. B/T gering sind.

Potentiell schlechte Nachrichten für die Heizölpreise kommen aus Europa. Nachdem Russland immer weniger Gas nach Europa liefert, versuchen die dortigen Länder verzweifelt ihren Bedarf über alternative Quellen zu decken. Unter anderem gehören auch Lieferungen von Flüssiggas (LNG) dazu, welches per Schiff geliefert wird. Nun hat Europa nicht genug Kapazitäten, um die Flüssiggas-Lieferungen wieder in nutzbares Gas umzuwandeln. Allein vor Spanien ankern 35 Schiffe, welche darauf warten entladen zu werden. Das Land hat allerdings nur sechs Terminals, über die das möglich ist. Aktuell warten die Schiffe aufgrund der hierzulande hohen Preise und des anstehenden Winters noch ab. Allerdings hat z. B. China einen Exportstopp für sein LNG verhängt, so dass für die Inhaberfirmen dieser Schiffe langsam, aber sicher auch der asiatische Markt interessant wird, statt unsicher abzuwarten, ob und wann sie ihr LNG in Europa entladen können. Da nicht nur vor Spanien eine signifikante Anzahl an Schiffen auf die Entladung wartet, könnte eine Abwanderung der Lieferungen in andere Erdteile in den kommenden Monaten zu knappen Gasbeständen führen. Da Öl teils als Ersatz für Gas genutzt werden kann, würde dies in der ohnehin hochpreisigen Winterzeit zu weiteren Preissteigerungen führen.

In der D-A-CH-Region steigen die Heizölpreise in Deutschland, während sie in der Schweiz und Österreich stabil bleiben. In Österreich gab es im Schnitt im Vortagesvergleich keine Änderung bei den Heizölpreisen, während die Preise in der Schweiz um durchschnittlich 0,05 Rappen sanken. In Deutschland sind die Heizölpreise dagegen im Durchschnitt um 1,5 Cent pro Liter gestiegen.

Die Anzahl der Bestellungen am gestrigen Montag lag ungefähr zehn Prozent unter dem Wert des Montags der Vorwoche. Die steigenden Preise sorgen hier für Zurückhaltung. Allerdings sollten Heizölnutzer neben dem Preis der Lieferung auch unbedingt die Lieferzeiten im Auge behalten. Diese tendieren immer mehr zum Ende dieses Jahres und teils bereits in das kommende Jahr hinein. -fr-

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