Heizölpreise geben unerwartet stark nach

31.08.23 • 12:04 Uhr • HeizOel24 News • Fabian Radant

Die Preise für Gasöl (das börsengehandelte Vorprodukt für Heizöl und Diesel) sind gestern im amerikanischen Handel deutlich, um rund drei Prozent auf nunmehr 900 Dollar je Tonne eingebrochen. Im Schlepptau fallen heute auch die hiesigen Heizölpreise erfreulich deutlich um bis zu 2 Cent bzw. Rappen je Liter. Kunden nutzen den überraschen Rücksetzer für Käufe und die in dieser Woche angelaufene Bevorratungswelle erhält neuen Schwung.

Die Ölbörsen zeigten gestern eine seltene Entwicklung. Während sich die Rohölsorten Brent und WTI mit Preisen von 86 bzw. 81 Dollar pro Fass kaum bewegten, gab es bei den zuvor haussierenden Raffinerieprodukten deutliche Verluste. Mit den Raffinerierband vom Wochenbeginn und dem für die Ölindustrie glimpflichen Landfall von Hurrikan Idala in Florida wurden auf der Produktseite gleich zwei bullishe Faktoren ausgepreist. Zusätzlich unterstützt von den wöchentlichen DOE-Lagerbestandsdaten aus den USA, die Rohölabbauten und Produktaufbauten verkündeten, brachen die Gasölnotierungen am Nachmittag förmlich ein. ICE Gasoil sank bis zum Handelsschluss von 938 Dollar auf knapp unter 900 Dollar pro Tonne. Dieses Preisniveau hat auch am Donnerstagvormittag bestand und entlastet die Inlandspreise für Heizöl maßgeblich.

Im weiteren Verlauf muss sich nun zeigen, wie weit die Abwärtsbewegung trägt. Abgesehen vom Abbau der Spekulativen Übertreibung bei den Gasölpreisen bleibt der Ölsektor preislich stabil, wie sich an den Rohölnotierungen zeigt. Maßgeblich für die stabilen Ölpreise bleibt die knappe Angebotsseite, die durch Abbauten bei den US-amerikanischen Rohölbeständen und u.a. auch den Putsch in Gabon neue Rückschläge verzeichnen muss. In dem zentralafrikanischem Gabon kam es zu einem Militärpusch, dem achten in der afrikanischen Region seit 2020. Das Land produziert ca. 200.000 B/T, welche dem Markt nun möglicherweise längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. In der aktuellen Zeit eines globalen Angebotsdefizit, wirkt sich auch diese kleine Menge (0,2 Prozent des Weltbedarfs) negativ aus.

Nachfrageseitig sieht global gesehen weiterhin bescheiden aus. Die neusten chinesischen Wirtschaftsdaten zeigen, dass der chinesische Industriesektor zum fünften Mal in Folge sank. Dies wirkt sich kurzfristig Ölpreissenkend aus. Auf der anderen Seite wuchsen die Auftragseingänge zum ersten Mal seit ebenfalls fünf Monaten. Ob dies ausreicht den Markt an eine mittelfristige Wirtschaftserholung Chinas glauben zu lassen, bleibt offen. Nicht zuletzt, da auch der dortige Servicesektor ins Straucheln gerät.

Auch in Amerika läuft es nicht wirklich rund. Das US-amerikanische BIP wuchs im letzten Quartal nur um 2,1 statt den erwarteten 2,4 Prozent. Parallel bleibt die Lage am US-Arbeitsmarkt allerdings entspannt. Beide Faktoren machen es der US-amerikanischen Zentralbank leichter, zukünftige Zinsanhebungen zu vermeiden. Dies wiederum macht den Dollar als Anlage uninteressanter und stärkt andere Währungen im Verhältnis zum Dollar. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, sinken damit potentiell die Preise im Euro-Raum.

Mit Blick auf die Heizölpreise im Inland und die anlaufende Herbstbevorratung der Haushalte mit Heizöl kommt der heutige Preisrücksetzer gerade recht. Die Heizölpreise sanken sowohl in Österreich, der Schweiz und Deutschland unerwartet und stark. In Österreich können sich Kunden über einen Rückgang von durchschnittlich 0,5 Cent pro Liter freuen und in der Schweiz über ein Minus von 0,45 Rappen, wobei die Preise dort bereits am Vortag um 1,75 Rappen nachgaben. In Deutschland liegt der Rückgang derzeit bei bis zu zwei Cent pro Liter und die Preise notieren im Bundesdurchschnitt knapp unter 1,05 Euro pro Liter. Im Tagesverlauf zeigt sich allerdings bereits eine gewisse Gegenbewegung. Die stark steigende Heizölnachfrage bremst den Preisrückgang vom Weltmarkt aus, ehe er vollständig angekommen ist. Damit ergibt sich ein guter Kaufzeitpunkt für alle, die noch auf eine Befüllung vor der kommenden Heizsaison angewiesen sind. Ein durchgreifender Preisrutsch mit nachhaltig fallenden Öl- und Heizölpreisen über mehrere Tage ist weiterhin nicht absehbar. -fr-

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